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Gegensätze. Immer wieder prallen in China Modernität und Rückständigkeit aufeinander.

© Reuters

Schauprozess in China: Angeklagte auf Lkw öffentlich vorgeführt

Schmerzliche Erinnerungen an die schlimme Zeit der Kulturrevolution kommen in China auf: Bei einem Schauprozess in der Provinz Hunan wurden die Angeklagten in entwürdigender Weise vorgeführt.

Chinesische Medien haben am Donnerstag einen Schauprozess in der Provinz Hunan kritisiert, bei dem acht Verbrecher verurteilt und weitere 16 Verdächtige rund 5000 Zuschauern vorgeführt wurden. Die staatliche Zeitung "Global Times" berichtete, den Verdächtigen seien bei der "Anhörung" in der Stadt Huarong am vergangenen Freitag Schilder um den Hals gehängt worden. Das Internet Online-Nachrichtenportal "sina.com" zeigte Bilder der Verdächtigen, die in einem offenen Lastwagen durch die Stadt gefahren wurden. An dem Lkw waren Banner befestigt, auf denen eine "strenge Bestrafung für Raub und Diebstahl" gefordert wurde.

In der "Global Times" war die Rede von einem Verstoß gegen die von Staatspräsident Xi Jinping propagierten "rechtsstaatlichen Prinzipien". In der Öffentlichkeit stieß das Spektakel demnach auf "heftige Kritik", weil es "schmerzliche Erinnerungen" an ähnliche Praktiken während der Kulturrevolution unter Mao Tse-tung weckte. Damals wurden Menschen wegen mangelnder Linientreue öffentlich denunziert, gedemütigt und schwer bestraft.

Das viertägige Vierte Plenum der regierenden Kommunistischen Partei in Peking, das am Donnerstag zu Ende geht, befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Thema "Rechtsstaatlichkeit". Teilnehmer sind unter anderen die 205 Mitglieder des Zentralkomitees sowie Vertreter anderer Gremien, darunter die parteiinterne Zentrale Kommission für Disziplin-Inspektion. (AFP)

Hier können Sie die Bilder der Verdächtigten sehen.

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