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Politik: Schluss mit den Pfadfinder-Spielen (Kommentar)

Manche mögens heiss, andere dickköpfig. Im Umfeld eines Untersuchungsausschusses - besser noch: in seinem Vorfeld, denn viel weiter sind wir noch nicht - sind sie alle am richtigen Platze.

Manche mögens heiss, andere dickköpfig. Im Umfeld eines Untersuchungsausschusses - besser noch: in seinem Vorfeld, denn viel weiter sind wir noch nicht - sind sie alle am richtigen Platze. Natürlich gehört die Drohung mit der Beugehaft, der man Kohl gegebenfalls aussetzen werde, zu jenem Ritus des Vorzeigens der Instrumente, mit dem die Inquisition versuchte, den Deliquenten aussagewillig zu machen. Einen ehemaligen Regierungschef in Haft zur Erzwingung von Namen werden wir nicht sehen, hoffentlich; es sei denn, dem Ausschuss steigt seine Mission zu Kopf und diese Republik verliert gänzlich den Verstand. Leider gibt Kohl das passende Pendant zu solchen heissspornigen Sprüchen ab. Die dröhnende Glaubwürdigkeits-Rhetorik, dass er die Spender-Namen nicht nennen werde, weil er doch sein Wort gegeben habe, ist so ziemlich das Letzte, was die Öffentlichkeit von ihm erwarten kann. Fehlte nur noch die Erklärung, dass er jeden Tag in den Spiegel sehen könne. Nein, fehlt nicht: Auch diese Plattheit hat er im Selbstverteidigungs-Instrumentarium. Offenbar hat er noch immer nicht begriffen, dass Schluss ist mit dem Pfadfinder-Spielen. Nun sollten langsam die Konturen der Sache selbst hervortreten. Die CDU kann nichts Besseres tun als dabei behilflich zu sein. Kohl auch nicht.

Rdh.

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