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Politik: Schotten: 2014 Referendum über Unabhängigkeit

London – Schottlands Regierungschef Alex Salmond hat den Herbst 2014 als Termin für das Unabhängigkeitsreferendum festgelegt, nachdem er seit 30 Jahren strebt. „Wir haben das Mandat, wir haben die Unterstützung des schottischen Volkes.

London – Schottlands Regierungschef Alex Salmond hat den Herbst 2014 als Termin für das Unabhängigkeitsreferendum festgelegt, nachdem er seit 30 Jahren strebt. „Wir haben das Mandat, wir haben die Unterstützung des schottischen Volkes. Warum sollte ein Premier aus London mit seinen Stiefeln auf unseren fairen Rechten herumtrampeln“, wies der Chef der Nationalistenpartei SNP die Aufforderung Londons zurück, gemeinsam über ein „legales, faires und klares“ Referendum zu beraten.

Londons Schottlandminister Michael Moore leitete am Dienstag ein Konsultationsverfahren ein und forderte Salmond zur Mitarbeit auf. Das Unterhaus, in dem 59 schottische Abgeordnete sitzen, hat die konstitutionelle Hoheit für ein Verfassungsreferendum. Salmond pocht darauf, dass das von der SNP kontrollierte schottische Parlament ein klares politisches Mandat habe. Nun beginnt der Streit um Rahmenfragen. Premier David Cameron will verhindern, dass Salmond mit einer dritten Kompromissoption für mehr Autonomie ohne volle Unabhängigkeit Unentschiedene einfangen und die Sezessions-Dynamik weiterspinnen kann. „Er spielt Braveheart, aber er ist ein Angsthase“, kritisierte der schottische Labourpolitiker Douglas Alexander. Camerons Vorstoß hat die Gegner der schottischen Unabhängigkeit – die nur von SNP und ihren Anhängern gefordert wird – geeint. „Wir brauchen eine stählerne Allianz zur Erhaltung der Union“, forderte Labourchef Ed Miliband. Für ihn steht am meisten auf dem Spiel. Labour wäre ohne seine 41 schottischen Abgeordneten in einem geschrumpften Großbritannien eine nebensächliche politische Kraft. Matthias Thibaut

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