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Politik: Schumacher stellt neuen Ferrari vor

Michael Schumacher hat im italienischen Maranello seinen neuen Ferraris F2005 präsentiert. Dabei stellte er eine Verlängerung seiner Rennfahrer-Karriere in Aussicht.

Maranello/Italien (25.02.2005, 17:04 Uhr) - «Gut möglich, dass ich noch mit 40 fahre», kündigte der am 3. Januar 36 Jahre alt gewordene Rennfahrer an. Trotz schwacher Testergebnisse zeigte sich der siebenmalige Titelträger bei der Vorstellung des neuen Dienstwagens am Freitag im Ferrari-Werk in Maranello sehr optimistisch: «Ich glaube, wir sind ziemlich gut vorbereitet.»

Neun Tage vor dem ersten Rennen in Australien enthüllte Ferrari als letztes der Top-Teams seinen neuen Rennwagen in einer Feierstunde am Stammsitz vor geladenen Gästen. «Das neue Auto wird spätestens in Barcelona eingesetzt werden», kündigte Generaldirektor Jean Todt an. Beim Auftakt am 6. März wird Schumacher - anders als die Konkurrenten von McLaren-Mercedes, Renault, Williams-BMW und BAR-Honda - noch im modifizierten F2004 M Vollgas geben. «Natürlich ist es ein Kompromiss, mit dem alten Auto in die Saison zu gehen, aber viele Teams wären froh, wenn sie eine solche Option hätten», sagte Schumacher.

Spätestens beim fünften Saison-Rennen am 8. Mai in Spanien wird der Weltmeister dann in seinem neuen Wagen sitzen. Und nach dem letzten Grand Prix in China am 16. Oktober wollen die Italiener und ihr deutscher Star-Pilot wieder die Ersten sein. «Wir haben sechs Titel gewonnen, dann können wir auch den siebten gewinnen», stellte Fiat-Chef Luca di Montezemolo fest. Trotz der Erinnerung an die großen Erfolge mit sechs Marken-Weltmeisterschaften und fünf Fahrer- Titeln durch Schumacher war der Graf traurig: «Die Gedanken aller Ferrari-Mitarbeiter sind jetzt beim Papst.» Erst vor wenigen Wochen hatte Johannes Paul II., der in einem Krankenhaus in Rom liegt, das Weltmeister-Team im Vatikan zur Audienz empfangen.

Nachdem das Geheimnis gelüftet, der neue rote Renner enthüllt worden war, jubelte die «La Gazzetta dello Sport»: «Der Ferrari 2005 ist ein aerodynamisches Meisterwerk.» Schumachers Teamkollege Rubens Barrichello aus Brasilien war hin und weg: «Ich bin verliebt in diesen F2005.» Schumacher selbst hielt sich mit Lobeshymnen allerdings etwas zurück: «Das Auto sieht gut aus, hoffen wir, dass es auch Gutes leistet.»

Bei seiner zehnten Ferrari-Präsentation kam der Deutsche bei seiner in italienisch gehaltenen Ansprache erstmals ohne den sonst obligatorischen Spickzettel aus. «Ich bin etwas nervös, wie immer vor der Saison», sagte er. Ein Extra-Lob gab es unterdessen von seinem väterlichen Freund Jean Todt: «Michael geht noch genauso ehrgeizig zur Sache, als hätte er noch nie einen Grand Prix gewonnen.» Todt würde den 2006 auslaufenden Schumacher-Vertrag sofort verlängern. 2009 wäre der Kerpener 40 Jahre alt.

Der neue F2005 ähnelt dem F2004 M, hat aber ein komplett neues Chassis. Konstrukteur Rory Byrne und sein Team mussten das neue technischen Reglement umsetzen. Auch der Motor ist von Grund auf neu. Er muss in der neuen Saison an zwei Rennwochenende ca. 1400 km halten. Die Ersatzfahrer Luca Badoer und Marc Gene kommen nicht mit nach Australien, sie testen den neuen Ferrari. Schumacher wird erst nach dem Grand Prix in Malaysia erstmals in den F2005 steigen. Insgeheim hofft die Scuderia darauf, den neuen Wagen am 24. April beim Europa-Auftakt in San Marino einsetzen zu können. (Von Günther Schulz, dpa)

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