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Schutztruppen: Isaf-Truppen töten erneut Zivilisten

Soldaten erschießen im afghanischen Helmand aus Versehen wieder einen Zivilisten. Der Mann habe nicht auf die Anweisungen der Soldaten reagiert.

Soldaten der Internationalen Schutztruppe Isaf haben in der südafghanischen Unruheprovinz Helmand erneut einen Zivilisten erschossen. Wie die Nato-geführte Isaf am Freitag mitteilte, hielten die Sicherheitskräfte den Mann für einen Selbstmordattentäter, nachdem er mit seinem Motorrad trotz Warnungen an einer Straßensperre nicht angehalten hatte. Die Isaf bedauerte den Vorfall.

In der Provinz Chost im Osten des Landes töteten US-geführte Koalitionstruppen nach eigenen Angaben unterdessen mindestens sieben Taliban-Kämpfer. Bei der Militäraktion sei auch ein Waffenlager entdeckt worden, hieß es in einer am Freitag verbreiteten Mitteilung. In der Nachbarprovinz Zabul kamen nach US-Angaben sechs weitere Aufständische bei Gefechten ums Leben. Der afghanische Sender Tolo TV berichtete dagegen, die Getöteten seien "unschuldige Zivilisten" gewesen.

Zivile Opfer im Kampf gegen die radikal-islamischen Taliban sorgen für massiven Unmut in der afghanischen Bevölkerung. Erst vor knapp zwei Wochen waren bei einer Militäraktion der US-Armee 16 Zivilisten ums Leben gekommen. Präsident Hamid Karsai hatte die internationalen Truppen im Land bereits mehrfach aufgefordert, Militäraktionen zu vermeiden, die zum Tod von Zivilisten führen könnten. (hyc/dpa)

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