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Politik: Schwarz-Gelb will Fracking erlauben Aber: Gasförderung nur unter strengen Auflagen

Berlin - Die Koalition will noch vor der Bundestagswahl mit neuen Regeln die Förderung von sogenanntem Schiefergas in Deutschland möglich machen. Eine Arbeitsgruppe „Fracking“ von Union und FDP hat sich auf Eckpunkte geeinigt und fordert die Regierung in einem Brief an das Wirtschafts- und das Umweltministerium zu Gesetzesvorschlägen auf.

Berlin - Die Koalition will noch vor der Bundestagswahl mit neuen Regeln die Förderung von sogenanntem Schiefergas in Deutschland möglich machen. Eine Arbeitsgruppe „Fracking“ von Union und FDP hat sich auf Eckpunkte geeinigt und fordert die Regierung in einem Brief an das Wirtschafts- und das Umweltministerium zu Gesetzesvorschlägen auf.

Das Fracking ist umstritten, weil für die Förderung von Erdgas, das in kleinen Bläschen im Gestein zu finden ist, große Mengen Wasser, versetzt mit zum Teil giftigen Chemikalien, unter großem Druck in die Erde gepresst werden, um das Gestein aufzusprengen. In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, wo der amerikanische Erdölkonzern Exxon-Mobil gerne unkonventionelles Erdgas fördern würde, haben sich Bürgerinitiativen dagegen gebildet. Der Bundesrat hatte vor einer Woche „strenge Auflagen“ für das Fracking gefordert. Der FDP-Umweltexperte Michael Kauch sagte dem „Spiegel“, man könne sich kein ideologisches Verbot leisten, weil Fracking Teil der Energieversorgung sein könne. „Wir wollen noch in dieser Wahlperiode damit durch sein.“

Die Eckpunkte der schwarz-gelben Expertengruppe sehen für das umstrittene Förderverfahren eine Umweltverträglichkeitsprüfung sowie einen umfassenden Schutz des Grund- und Trinkwassers vor. Mit diesen Auflagen erhofft sie sich die Zustimmung von rot-grün regierten Ländern, damit das Vorhaben den Bundesrat passieren kann. Die Auflagen entsprechen in etwa den Empfehlungen, die das Umweltbundesamt auf der Basis einer vorläufigen Risikoanalyse gegeben hat. Derzeit werden weitere offene Fragen zum Verfahren wissenschaftlich untersucht.

Fracking hat in den USA zu einem Gasboom mit einem Preisverfall geführt, der den Standort vor allem für energieintensive Betriebe weltweit interessant macht. Das Verfahren hat auch die Ölförderung gesteigert. Auch in Deutschland gilt das Potenzial als groß. Die unkonventionellen Gasreserven sollen nach Abschätzung der Bundesanstalt für Geologie und Rohstoffe den deutschen Bedarf rund 13 Jahre decken können. rtr/Tsp

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