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Politik: Schweden

Etwas vergleichbares hat es in Schweden noch nicht gegeben: In 60 Gemeinden blieben am Montag Kindergärten und Schulen geschlossen, Krankenhäuser und Altersheime konnten ihren Betrieb nur eingeschränkt aufrechterhalten. Das Land erlebt den umfassendsten Streik seiner Geschichte im öffentlichen Dienst.

Etwas vergleichbares hat es in Schweden noch nicht gegeben: In 60 Gemeinden blieben am Montag Kindergärten und Schulen geschlossen, Krankenhäuser und Altersheime konnten ihren Betrieb nur eingeschränkt aufrechterhalten. Das Land erlebt den umfassendsten Streik seiner Geschichte im öffentlichen Dienst. 46 000 städtische Angestellte sind für mindestens eine Woche im Ausstand. Die Gewerkschaften wollen den Abstand zwischen den am schlechtesten bezahlten Einkommensgruppen im öffentlichen Dienst und der Privatwirtschaft verringern.

Als dem viel gepriesenen Sozialstaatsmodell Anfang der 90er Jahre der finanzielle Exitus drohte, verordneten die Politiker eine strenge Diät: Einschnitte bei Schulen, Kindertagesstätten und Altenversorgung. Besonders drastisch waren sie im Gesundheitssystem. Gemurrt haben die Schweden auch über ihr neues Rentensystem, das seit 1999 umgesetzt wird. Es unterscheidet zwischen einkommensbezogener Rente und so genannter Garantierente für diejenigen mit keinen oder nur geringen Anwartschaften. Anspruch auf die Grundrente haben alle, die mindestens drei Jahre in Schweden gelebt haben. Allerdings hat der beitragsbezogene Anteil mit festgeschriebenem Beitragssatz von 18,5 Prozent des Einkommens stärkeres Gewicht. Zum Einkommen zählen auch Sozialleistungen wie Krankengeld und Arbeitslosenunterstützung.

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