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Politik: Schweiz: Das Portemonnaie stimmt mit

Da könnte man glatt den Glauben an den Staat als Gemeinwesen aufgeklärter Bürger wiedergewinnen. Die Schweizer stimmen gegen eine Zuzugsbegrenzung für Ausländer.

Da könnte man glatt den Glauben an den Staat als Gemeinwesen aufgeklärter Bürger wiedergewinnen. Die Schweizer stimmen gegen eine Zuzugsbegrenzung für Ausländer. Die rechten Rattenfänger hatten keinen Erfolg. Eine Ermutigung für die von Rot-Grün befürwortete Ausdehnung von Plebisziten auch in Deutschland? Reine Schwarzmalerei, dass das Volk bei so emotionsgeladenen Themen wie Asyl, Benzin-Steuern oder Sexualstrafrecht seinen Vorurteilen freien Lauf lassen würde? Gemach. In Deutschland wäre ein Ausländer-Referendum wohl anders ausgefallen. Aber nicht deshalb, weil die Schweizer bessere Menschen sind oder die Deutschen fremdenfeindlicher. Sondern weil viele Schweizer mit den Zuwanderern nicht finanzielle Belastungen verbinden, sondern ökonomischen Nutzen. Bei einer Arbeitslosenquote von 1,9 Prozent herrscht de facto Arbeitskräftemangel. Eine Zuzugssperre hätte einige Branchen, voran die Gastronomie, in große Schwierigkeiten gebracht. In der Schweiz triumphierte nicht altruistische Fremdenliebe. Wie bei den meisten Wahlen entschied das Portemonnaie.

cvm

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