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Schwerstabhängige: Heroinabgabe vor dem Aus?

Die Heroinabgabe an Schwerstabhängige steht möglicherweise vor dem Aus. Die Union weigere sich bislang, dem Modellprojekt zur Heroinabgabe zuzustimmen, sagte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing.

Frankfurt/Main - SPD, FDP, Linkspartei und Grüne haben sich bereits für eine gesetzliche Regelung ausgesprochen. CDU und CSU hätten sich bislang aber noch nicht dazu positioniert, kritisierte Bätzing gegenüber der "Frankfurter Rundschau".

An dem bundesweiten Großversuch hatten sich das Bundesgesundheitsministerium, die Länder Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen sowie sieben Städte beteiligt. Laut einer Studie der Uni Hamburg ist die heroingestützte Behandlung der Methadonbehandlung eindeutig überlegen. Sie abzubrechen, wäre "unethisch", sagte der Studienkoordinator Peter Degkwitz der Zeitung. Die CDU-regierten Länder Hamburg und Hessen wollen das Projekt demnach fortführen, andere seien strikt dagegen. Die Gegner begründen dies unter anderem mit den Kosten. So sei die Heroinabgabe mit rund 10.000 Euro pro Patient und Jahr kostspieliger als Methadon.

Die Drogenbeauftragte der Union im Bundestag, Maria Eichhorn (CSU), sagte der Zeitung, es gebe Fachleute, die Zweifel daran hätten, dass die Ergebnisse des Modellprojekts so viel besser seien als die Behandlung mit Methadon. Außerdem gehe es "auch um eine Kosten-Nutzen-Analyse". Am Donnerstag tagt erneut die zuständige Lenkungsgruppe aus Bundesgesundheitsministerium, Ländern und Kommunen. (tso/AFP)

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