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Politik: Selbst in seriösen britischen Zeitungen wird das Misstrauen der deutschen Konsumenten mit großem Staunen und tiefem Unglauben aufgenommen (Meinung)

Es hatte gestern ganz den Anschein, als hätten sich die Briten stillschweigend oder gar weniger stillschweigend gefreut darüber, dass die Bundesregierung auch weiterhin erst einmal kein britisches Rindfleisch einführen will. Das gab den Medien wieder eine willkommene Gelegenheit, gegen ihren "Lieblingsfeind" zu meckern.

Es hatte gestern ganz den Anschein, als hätten sich die Briten stillschweigend oder gar weniger stillschweigend gefreut darüber, dass die Bundesregierung auch weiterhin erst einmal kein britisches Rindfleisch einführen will. Das gab den Medien wieder eine willkommene Gelegenheit, gegen ihren "Lieblingsfeind" zu meckern. Stereotype Ansichten über den "Erzfeind" werden gehegt und gepflegt, vor allem von den Boulevardmedien. Doch selbst die seriösen Zeitungen können sich jetzt dem Reiz dieses Themas nicht länger entziehen. Auch in diesen Blättern wird das Misstrauen der deutschen Konsumenten mit großem Staunen und tiefem Unglauben aufgenommen. Wenn die britische Regierung erklärt, dass britisches Rindfleisch nicht nur das sicherste, sondern auch das beste der Welt sei, dann muss das doch als Argument ausreichen, um die "Krauts" zu überzeugen. Muss es nicht? Und wenn es doch nicht ausreicht, dann muss Deutschland halt gezwungen werden. Doch gemach, auch ein anderer Grund bestimmt, warum der britische Ärger über die deutsche Entscheidung so hochgespielt wird, - selbst wenn alle Medien darauf hinweisen, dass der deutsche Markt für britisches Rindfleisch relativ unbedeutend ist. Auch in Großbritannien herrscht ein Sommerloch - und dann werden deutsche Entscheidungen, die britischen Interessen entgegenstehen, ein wenig größer aufgemacht als dies sonst der Fall wäre.

MP

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