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SELLAFIELD: Mox-Fabrik schließt

Nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima wird im britischen Sellafield die Brennelementefabrik für Mischoxid-Brennelemente (Mox) geschlossen. In der Anlage werden die mit hochgiftigem Plutonium versetzten Brennstäbe hergestellt, die auch im Reaktor 3 des japanischen Kraftwerks eingesetzt worden waren.

Nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima wird im britischen Sellafield die Brennelementefabrik für Mischoxid-Brennelemente (Mox) geschlossen. In der Anlage werden die mit hochgiftigem Plutonium versetzten Brennstäbe hergestellt, die auch im Reaktor 3 des japanischen Kraftwerks eingesetzt worden waren.

Die zuständige Atomaufsichts-Behörde NDA erklärte, der Schritt erfolge, um die Kosten für die britischen Steuerzahler durch die seit ihrer Gründung defizitäre Anlage zu minimieren. Nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima am 11. März 2011 habe sich die Marktsituation gravierend verändert, weil die künftige Nachfrage aus Japan unsicher sei. Tatsächlich sind von 54 japanischen Meilern, derzeit nur 19 in Betrieb.

Die Mox-Brennelementefabrik war in den 90er Jahren errichtet und 2001 in Betrieb genommen worden. In der Anlage produzieren mehr als 600 Mitarbeiter aus Plutonium- und Uranmüll neue Brennelemente vor allem für ausländische Atomkraftwerke. Sie schrieb seit ihrer Eröffnung rote Zahlen und hat die britischen Steuerzahler Medienberichten zufolge rund 1,4 Milliarden Pfund (1.6 Milliarden Euro) gekostet. Die Schließung werde mehrere Monate dauern, hieß es. Britische Gewerkschaften kritisierten die Entscheidung der Betreiber als kurzsichtig. Die britische Regierung plane den Bau neuer Atomkraftwerke, die voraussichtlich ähnliche Brennelemente nutzen würden. Es sei daher „verrückt“, die Kompetenz im eigenen Land abzubauen.

Die Betreiberfirma Sellafield Ltd. erklärte, sie werde versuchen, die betroffenen Mitarbeiter in anderen Teilen des Nuklearparks unterzubringen. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen mehr als 10 000 Mitarbeiter.

Auf dem Gelände ist neben der Brennelementefabrik unter anderem eine Wiederaufbereitungsanlage und ein Atomkraftwerk angesiedelt. dpa

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