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Senat: USA: Bau weiterer Kampfjets gestoppt

Der modernste Jet der USA ist Geschichte. Der Senat stellt die Produktion des umstrittenen Kampfjets F-22 "Raptor" ein.

Mit 58 zu 40 Stimmen votierte die Parlamentskammer dafür, weitere Gelder für den 150 Millionen Dollar (106 Millionen Euro) teuren Jet zu streichen. Damit werden bis 2011 nicht mehr als die bisher geplanten 187 Flugzeuge ausgeliefert. Kritiker bemängeln, das Flugzeug sei auf Anforderungen des Kalten Krieges ausgerichtet und nicht mehr zeitgemäß.

US-Präsident Barack Obama begrüßte das Senatsvotum. Die Abstimmung gilt als Erfolg für Obama und Verteidigungsminister Robert Gates, die den weiteren Bau ablehnen. "Alles andere wäre eine unentschuldbare Geldverschwendung gewesen", sagte er. Obama hatte zuvor bereits angedroht, weitere Gelder mit einem Veto zu stoppen. Allerdings ist hierfür die Zustimmung des Repräsentantenhauses notwendig.

Befürworter des F-22 "Raptor" hatten versucht geltend zu machen, dass noch sieben bis zwölf weitere Jets gebaut werden. Offiziell begründen sie die Forderung damit, dass der Jet die Verteidigungsfähigkeit der USA stärke. Doch hinter der vordergründigen Argumentation stehen nach Ansicht von Kritikern häufig wirtschaftliche Erwägungen. Da der Hersteller Lockheed Martin in rund 40 Bundesstaaten Firmen in irgendeiner Form mit Aufträgen an F-22-Projekten beteiligt sei, hätten viele Kongressmitglieder bei den Abstimmungen eher Steueraufkommen und Arbeitsplätze im Auge.

Der "Raptor" wurde in der Erwartung konzipiert, dass die USA für einen Luftkampf mit einer modernen chinesischen oder russischen Flotte gerüstet sein müssten. Weder in Afghanistan noch im Irak wurde bisher ein F-22 eingesetzt. Selbst ohne die von den F-22-Unterstützern gewünschten Maschinen werde das US-Militär bis 2020 über die stolze Zahl von 2500 modernen Kampfflugzeugen verfügen, meinte Gates unlängst.  

Quelle: ZEIT ONLINE, aku, dpa

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