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Politik: Senat verteidigt Lehrtätigkeit von Albrecht

Bremen - Die SPD-geführten Bremer Senatsressorts für Justiz und Bildung haben am Freitag die Beschäftigung der Ex-RAF-Terroristin Susanne Albrecht als Sprachlehrerin für ausländische Grundschüler verteidigt. In einer Sondersitzung des Rechtsausschusses der Bürgerschaft berief sich Justiz-Staatsrat Ulrich Mäurer dabei auch auf das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart.

Bremen - Die SPD-geführten Bremer Senatsressorts für Justiz und Bildung haben am Freitag die Beschäftigung der Ex-RAF-Terroristin Susanne Albrecht als Sprachlehrerin für ausländische Grundschüler verteidigt. In einer Sondersitzung des Rechtsausschusses der Bürgerschaft berief sich Justiz-Staatsrat Ulrich Mäurer dabei auch auf das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart. Das OLG hatte Albrecht 1991 zu zwölf Jahren Haft wegen Beteiligung an der Ermordung des Bankiers Jürgen Ponto verurteilt. Laut Staatsrat Mäurer wurde die Diplomlehrerin im offenen Vollzug in Bremen bereits ab 1993 für einen Verein tätig, der Kurse für Schulkinder gibt und berufliche Perspektiven für Pädagogen schafft. Bei der Suche nach dieser Stelle sei sie von der Behörde des damaligen Justiz- und Bildungssenators Henning Scherf (SPD) unterstützt worden.

1996 habe das OLG die Strafe zur Bewährung ausgesetzt, was auch von der Bundesanwaltschaft befürwortet worden sei. Nach Mäurers Worten begründeten die Richter die Aussetzung der Reststrafe nicht nur mit Albrechts „überzeugender Absage an den Terrorismus“, sondern auch mit ihrer Bremer Unterrichtstätigkeit. Nach „beanstandungsfreiem Ablauf der Bewährungszeit“ habe das Gericht dann 2002 die Strafe endgültig erlassen. Albrecht arbeite unter dem Namen ihres Ehemanns weiterhin bei dem Verein, organisiere dort Deutsch-Vorkurse für Migrantenkinder und leite selber einen solchen Kurs an einer Grundschule. Sowohl die Schulleitung als auch der Verein seien mit ihrer Arbeit zufrieden. Die Sprachlehrerin sei „hoch akzeptiert“. Auch Bildungssenator Willi Lemke (SPD) sprach von einer „ gelungenen Resozialisierung“. Mäurer und Lemke warfen der CDU Wahlkampfmanöver vor. Der CDU-Spitzenkandidat, Innensenator Thomas Röwekamp, hatte zuvor gefordert, die Ex-Terroristin nicht länger an Schulen einzusetzen.stg

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