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Politik: Seniorentag: Mit 65 ist noch lange nicht Schluss - Bericht an Ministerin Bergmann übergeben

Eine Kreuzfahrt buchen, die "Tanzmedaille für Jedermann" machen oder bei Greenpeace Mitstreiter im "Team fünfzig Plus" werden? Senioren haben die Wahl.

Eine Kreuzfahrt buchen, die "Tanzmedaille für Jedermann" machen oder bei Greenpeace Mitstreiter im "Team fünfzig Plus" werden? Senioren haben die Wahl. Bei dem an diesem Mittwoch zu Ende gehenden 6. Deutschen Seniorentag in Nürnberg war zu sehen, womit die ältere Generation ihre Zeit verbringen kann. Am dichtesten umlagert waren die Stände der Tourismusbranche und die mit den Zugängen zum Internet. Lebenslust verkauft sich gut. Bei den Beratungsdiensten für alle möglichen Alterskrankheiten dagegen hielt sich der Andrang in Grenzen. "Naja", sagt ein Aussteller, "das ist schon die soziale Elite, die hier zur Messe kommt."

Diese Seniorenelite hat es auch den Sozialpolitikern angetan. Fit, bildungswillig und gesellschaftlich aktiv: So zeichnete Bundesseniorenministerin Christine Bergmann (SPD) das Bild des Lebensabschnitts, der früher noch Lebensabend hieß. Die Altenpolitik dürfe sich nicht vorrangig an Hilfsangeboten und Versorgung ausrichten. Nicht Zuschauer, sondern Akteure eines selbstbestimmten Lebens wollten die Alten sein, unterstrich Bergmann das Motto des Seniorentags: "Mit Senioren Zukunft gestalten".

Bergmann bekam in Nürnberg den von einer unabhängigen Sachverständigenkommission erarbeiteten dritten Bericht zur Lage älterer Menschen in Deutschland überreicht. Unter dem Titel "Alter und Gesellschaft" setzt sich der Bericht nach Angaben des Ministeriums mit der Lebenssituation älterer Menschen auseinander. Die Bundesregierung will in den kommenden Monaten eine Stellungnahme zu dem Kommissionsbericht erarbeiten. Nach Beschlussfassung durch das Kabinett soll der Bericht zusammen mit der Regierungsstellungnahme Ende dieses Jahres veröffentlicht werden.

Das "Jahrhundert der Senioren" verkündete gar die bayerische Sozialministerin Barbara Stamm (CSU). "Aktives Altern" ist ihr Leitbild. In der Tat gibt es eine beeindruckende und zudem wachsende Zahl von Senioren-Initiativen, die gesellschaftliches Engagement der privaten Bequemlichkeit vorziehen. 119 Bewerber beteiligten sich mit ihren Projekten am Wettbewerb "Solidarität der Generationen", sieben wurden von Ministerin Bergmann mit Preisen bedacht.

Der mit 10 000 Mark honorierte Siegerpreis ging an das Projekt "Alt hilft Jung" im hessischen Neu-Isenburg. Auf großes Interesse stieß auf dem Seniorentag auch das Modellprojekt "BeSeCo (Behinderte, Senioren, Computer)" aus Berlin, das sogar Schwerstpflegebedürftigen den Zugang zur Informationsgesellschaft und damit neue Kontakte ermöglichen soll. Auf Grund des Erfolgs des Pilotprojekts, der durch wissenschaftliche Begleitstudien belegt ist, wird BeSeCo ab Juli ausgedehnt und in ein vom Bundesministerium für Familien gefördertes Modellvorhaben umgewandelt. Auf der Messe wurde außerdem eine Ausdehnung des Internet-Angebots von Senioren Online ( www.senioren-online.net ) vorgestellt. Diese Informationsplattform, die im vergangenen Jahr unter Leitung des Kuratoriums Deutsche Altershilfe und mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen eingerichtet wurde, versteht sich als Marktführer unter den Senioren-Angeboten im Internet.

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