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Politik: Separatisten töten russische Soldaten

Kämpfe in Dagestan dauern an Geiselnahme in Krankenhaus

Moskau. In der russischen Teilrepublik Dagestan sind mindestens zehn russische Grenzschützer bei Zusammenstößen mit tschetschenischen Separatisten getötet worden. Eine Gruppe von bis zu 50 Freischärlern hatte sie dort am Montagmorgen in einen Hinterhalt gelockt. Die Aufständischen besetzten zwei Bergdörfer und nahmen in der Krankenstation mehrere Geiseln. Vier davon waren noch in ihrer Gewalt, als die Angreifer gegen Mittag versuchten, sich Richtung Tschetschenien abzusetzen. Zu ihrer Verfolgung wurden fast 300 russische Soldaten in Marsch gesetzt.

Das Kampfgebiet liegt im Westen Dagestans. Es grenzt sowohl an Tschetschenien als auch an die zu Georgien gehörende Pankisi-Schlucht, wo die Kistinen – ethnische Verwandte der Tschetschenen – leben. Die Schlucht, von der georgischen Zentralregierung in Tiflis nur teilweise kontrolliert, ist Rückzugsgebiet der tschetschenischen Separatisten, die offenbar größere Aktionen gegen Moskau vorbereiten. Zwar hatte der russische Präsident Wladimir Putin die offiziellen Kampfhandlungen in Tschetschenien schon vor zwei Jahren für beendet erklärt und in diesem Jahr versucht, mit Wahlen und der Abstimmung über eine neue Verfassung die Rückkehr zur Normalität zu forcieren. Beobachter hatten den Scheinfriedensprozess in Tschetschenien kritisiert und vor dem Übergreifen des Konflikts auf die Nachbarregionen gewarnt.

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