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Politik: Serben flüchten vor NATO nach Ungarn

BUDAPEST .Unmut herrscht unter den serbischen Asylbewerbern, die seit über einer Woche vor der Deutschen Botschaft in Budapest Schlange stehen.

BUDAPEST .Unmut herrscht unter den serbischen Asylbewerbern, die seit über einer Woche vor der Deutschen Botschaft in Budapest Schlange stehen.Denn sie müssen draußen vor der Tür bleiben, während Rumänen und Deutsche anstandslos reingelassen werden."Wir sind doch auch deutsche Staatsbürger" empört sich Irena M., die seit dreißig Jahren einen deutschen Paß hat und nun zu den vielen Serben aus der Bundesrepublik gehört, die noch schnell ihre Familie in Sicherheit bringen wollen.Über hundert Menschen stehen vor dem Gebäude der ehemaligen DDR-Botschaft, das nach der Wende von der Bundesrepublik übernommen worden war.Über hundert Männer und Frauen, die vor allem in den letzten zehn Tagen über die serbisch-ungarische Grenze bei Szeged gekommen waren und nun nach Deutschland weiter möchten.Seit ein paar Tagen hat Serbien die Grenze zu Ungarn dicht gemacht.Jetzt werden nur noch Mütter mit Kindern herübergelassen.

Männer müssen im Land bleiben.Genaue Zahlen darüber, wieviele serbische Flüchtlinge mittlerweile nach Ungarn gekommen sind, gibt es nicht.In den Medien spricht man von "Tausenden" und die meisten von ihnen warten in Hotels und Jugendherbergen darauf, daß der NATO-Bombenregen endlich ein Ende findet."Wir wollen doch nur den NATO-Angriff überleben", schluchzt eine junge Mutter vor der Deutschen Botschaft.Sie weint, weil sie ihr drittes Baby hatte zurücklassen müssen, denn die Behörden hatten es noch nicht in ihren Paß eingetragen.

ANAT-KATHARINA KALMAN

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