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Serbien

© dpa

Serbien: Fast 60 Festnahmen nach unerlaubtem Aufmarsch von Neonazis

Insgesamt 56 Menschen sind am Sonntag nach Zusammenstößen zwischen Neonazis und Antifaschisten in der serbischen Stadt Novi Sad festgenommen worden. Die Rechtsextremen waren trotz Verbotes aufmarschiert.

Der serbische Innenminister Dragan Jocic sagte laut der Nachrichtenagentur Beta, unter den Festgenommenen seien vor allem Neonazis, aber auch einige Antifaschisten. Bei dem Zwischenfall in der von mehreren Volksgruppen bewohnten Provinz Vojvodina hatten die Neonazis Flaschen und Steine auf die Demonstranten geworfen, die in Novi Sad gegen einen Marsch der Neonazi-Gruppe Nacionalni stroj (Nationale Ordnung) protestierten.

Die Polizei hatte den Neonazi-Marsch verboten, aber einige Rechtsextremisten versammelten sich dennoch in unmittelbarer Nähe der Antifaschisten. Die Polizei war mit starken Antiaufruhreinheiten präsent. Innenminister Jocic sagte, die Antifaschisten hätten die Neonazis provoziert. Deren Anführer Goran Davidovic, von seinen Anhängern der "Führer" genannt, sei ebenfalls unter den Festgenommenen. Bei den Zusammenstößen seien vier Menschen verletzt worden, sagte der Polizeisprecher von Novi Sad, Stevan Krstic. Auch elf Slowaken seien vorübergehend in Haft genommen worden. Bei ihnen seien neonazistisches Propagandamaterial und Hakenkreuze gefunden worden, fügte Krstic hinzu.

Der 31-jährige Davidovic war schon 2006 zu einer einjährigen Haftstrafe wegen einer Aktion an der Universität von Novi Sad verurteilt worden. Damals drangen Gruppenmitglieder in ein Seminar zum Thema "Neofaschistische Bedrohung heute" ein und bedrohten die Teilnehmer. In der serbischen Hauptstadt Belgrad wurden am Sonntag acht bulgarische Neonazis festgenommen. (mit AFP)

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