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Politik: Serie von Anschlägen erschüttert Israel

Täter könnten aus dem Gazastreifen kommen Hamas weist Vorwurf einer Beteiligung zurück

Bei Anschlägen von Terrorkommandos auf israelische Busse und Privatwagen dicht an der ägyptischen Grenze sowie bei den anschließenden Schusswechseln sind am Donnerstag sieben Israelis und sieben Terroristen getötet. Außerdem wurden 30 Israelis verletzt. Ein Terrorkommando beschoss am Mittag mit automatischen Waffen einen israelischen Linienbus 20 Kilometer nördlich des Badeortes Eilat am Roten Meer. Der ältere Busfahrer reagierte blitzschnell und raste mit sieben verwundeten Passagieren – Soldaten auf dem Weg zum Wochenendurlaub, von denen einer seinen Verletzungen erlag – bis zur nächsten Armeestellung weiter. Der Ort des Anschlags liegt nur wenige Meter von der ungeschützten Wüstengrenze zur ägyptischen Sinai- Halbinsel entfernt. Das Kommando beschoss zudem mehrere zivile Fahrzeuge.

Zusammen mit einem oder zwei weiteren Kommandos nahmen die Terroristen einen weiteren Autobus mit automatischen Waffen, einer Panzerabwehr-Rakete (die mindestens fünf Todesopfer forderte) und mehreren Granaten unter Beschuss. Erst Stunden später wurden vier der Terroristen nach einem längeren Feuergefecht durch israelische Spezialeinheiten getötet. Drei konnten verletzt fliehen. Auf israelischer Seite lautet die Opferbilanz: sieben Tote, wohl meist Soldaten. Insgesamt 30 Personen, darunter zwei Kinder, ansonsten fast ausschließlich Soldaten, wurden verwundet.

Die Identität der Täter war zunächst unklar. Israel betonte, die Attentäter stammten aus dem Gazastreifen. Nur Stunden später flog die israelische Luftwaffe nach palästinensischen Angaben einen Angriff auf Ziele im Gazastreifen. Bei Rafah seien dabei sechs Menschen getötet worden, sagte ein Sprecher des medizinischen Notdienstes. Unter den Getöteten soll auch der Chef der besonders extremen Organisation „Volkswiderstands- Komitees“ (PRC), Awab Airab, sein. Die israelischen Streitkräfte betonten, der Angriff habe einem PRC-Führer gegolten. Die israelischen Regierungs- und Armeespitzen machen die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas mitverantwortlich. Die PRC steht ihr nahe. Die Palästinenserbehörde von Präsident Mahmud Abbas verurteilte die Anschläge. Sie seien gegen die Absicht gerichtet, im September bei den UN um Anerkennung Palästinas als Staat nachzusuchen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, die Drahtzieher der Anschläge seien tot. Er drohte: „Wenn Terroristen denken, sie könnten Israel ungestraft angreifen, dann werden sie einen Preis zu zahlen haben, einen sehr hohen Preis.“Es handelte sich um den verheerendsten Terroranschlag in Israel seit dem 6. März 2008. mit dpa

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