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Sicherheitsplan für den Irak: Schiitenführer Sadr zeigt sich kooperativ

Der radikale Schiitenführer Moktada Sadr will nach Angaben der irakischen Regierung mit dem Abzug ranghoher Anhänger aus dem Irak zur "Stabilisierung" der Lage beitragen. Freischärler hätten den Befehl zum Verlassen des Landes erhalten.

Bagdad - Zahlreiche Vertreter seiner Miliz Armee des Mehdi hatten Anweisung erhalten, den Irak zu verlassen, teilte Präsident Dschalal Talabani mit. Er betonte, dem radikalen Milizenführer sei es wichtig, "zum Erfolg des Sicherheitsplans beizutragen." Er habe deshalb der Regierung erlaubt, jedes Mitglied seiner Miliz festzunehmen, das sich nicht an die Gesetze halte.

Die britische Tageszeitung "Guardian" hatte zuvor berichtet, dass mehrere führende Vertreter von Sadrs Medhi-Armee ebenso wie Sadrs selbst im Iran abgetaucht sei, um sich vor einer Großoffensive der US-Truppen in Bagdad in Sicherheit zu bringen. Unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten irakischen Regierungsvertreter hieß es in dem Zeitungsbericht, die erste Garde der Mehdi-Armee habe sich in den Iran zurückgezogen, weil sie eine "Zerstörung der Infrastruktur" vermeiden wolle. Strategisch gehe es darum, den "Sturm" der jüngsten US-Offensive vorüberziehen zu lassen, um dann "das Vakuum zu füllen".

Die irakische Regierung hatte schon am Morgen die Berichte zurückgewiesen, wonach Sadr vor der Großoffensive geflüchtet sei. Laut einem Berater von Ministerpräsident Nuri al Maliki hält er sich nur zu einem "kurzen Besuch" im Iran auf. Das US-Verteidigungsministerium bezeichnete die Mehdi-Armee in einem Bericht im Dezember als die derzeit gefährlichste irakische Miliz. Die je nach Schätzungen 10.000 bis 60.000 Kämpfer sollen hunderte sunnitische Zivilisten ermordet haben. Seitdem stieg der Druck auf die Mehdi-Armee, etwa 600 Mitglieder wurden festgenommen. Sadr hatte im Januar nach einem zweimonatigen Boykott von Regierung und Parlament unerwartet angekündigt, die Zusammenarbeit mit beiden wieder aufzunehmen. Die Sadr-Anhänger stellen 32 Abgeordnete. (tso/AFP)

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