zum Hauptinhalt
US-Kriegsschiff

© ddp

Sicherheitspolitik: Iran droht US-Marine - Washington entsetzt

Iranische Schnellboote haben nach US-Angaben in der Meerenge von Hormus im Persischen Golf drei US-Kriegsschiffe bedroht. Die USA warnen Iran vor weiteren Aktionen, sonst könnte es gefährlich werden. Iran hingegen spricht von einer ganz normalen Sache.

Die fünf Boote seien am Samstag bis auf wenige hundert Meter an die Schiffe herangefahren und hätten über Funk gedroht, sie in die Luft zu jagen, teilte ein Pentagon-Mitarbeiter mit. Das Weiße Haus forderte Teheran auf, solch "provokante" Aktionen zu unterlassen. Andernfalls könnte dies künftig zu einem "gefährlichen Vorfall" führen, warnte Präsidentensprecher Gordon Johndroe. Teheran spielte die Bedeutung des Zwischenfalls herunter.

Schüsse fielen bei der Begegnung in den internationalen Gewässern im Persischen Golf nicht. Laut Pentagon-Sprecher Bryan Whitman setzten die drei US-Schiffe jedoch Warnungen ab und bereiteten sich auf einen möglichen Angriff vor. Die Schnellboote seien sichtbar bewaffnet gewesen und hätten Angriffs-Manöver vorgenommen. Whitman bezeichnete das Verhalten der Iraner als "fahrlässig, rücksichtslos und potenziell feindlich". Die Bootstypen und die Vorgehensweise ließen darauf schließen, dass es sich um Schnellboote der islamischen Revolutionsgarden handelte und nicht der regulären iranischen Marine.

CNN zitierte einen Militärvertreter mit den Worten, es sei die schwerste Provokation auf See seit Jahren. Das Weiße Haus forderte von Teheran Zurückhaltung. "Wir rufen die Iraner dazu auf, von solchen Provokationen Abstand zu nehmen, die zu einem gefährlichen Vorfall in der Zukunft führen könnten", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, Gordon Johndroe.

Streit um Zwischenfall

US-Außenamtssprecher Sean McCormack sagte, Washington werde iranischem Verhalten entgegentreten, wenn es die USA oder einen ihrer Verbündeten in der Golfregion bedrohe. Das sei ein genereller Grundsatz und nicht als Reaktion auf den aktuellen Vorfall zu verstehen. In der Region gebe es eine große Unterstützung für diese Politik gegenüber Teheran.

Der iranische Außenamtssprecher Mohammed Ali Hosseini bezeichnete den Vorfall laut der Nachrichtenagentur Irna als eine "normale Sache", die "ab und zu vorkommt". Wenn sich die beiden Seiten erkannt hätten, sei das Problem üblicherweise geklärt. Whitman sagte dagegen, es habe sich um einen "ernsten" Vorfall gehandelt, der in jüngster Zeit so nicht vorgekommen sei, und forderte eine Erklärung. Die US-Marine ist dauerhaft im Persischen Golf präsent.

US-Präsident George W. Bush wird am Dienstag zu einer Nahostreise aufbrechen. Er will sich für den Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern einsetzen und den Verbündeten der USA ihre Unterstützung gegen Iran zusichern. (imo/ml/AFP/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false