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Politik: „Sicherheitsrat soll sich im Kongo einschalten“ UN-Chef Annan fordert

Schutz für die Zivilbevölkerung

Nairobi/New York (dpa). Aus der nordostkongolesischen Stadt Bunia sind am Samstag rund 50 internationale Helfer und deren Angehörige evakuiert worden. Milizkämpfer terrorisierten die Stadt, berichtete ein UNSprecher. Jean-Marie Guehenno, Chef der UN-Blauhelm-Operation, warnte, Bunia stehe am Rande einer humanitären Katastrophe. UN-Generalsekretär Kofi Annan zeigte sich „zutiefst beunruhigt“ über die Kämpfe zwischen den Milizen zweier Volksgruppen und appellierte an den Weltsicherheitsrat, sich einzuschalten.

Der Rat möge „wirksame Maßnahmen“ beschließen, damit sich die Lage der Zivilbevölkerung nicht noch verschlechtere und der Verlust weiterer Menschenleben verhindert werden könne, heißt es in einer Erklärung Annans. Die Kämpfe zwischen Milizen der Hema- und Lendu-Volksstämme haben bisher tausende Zivilisten aus Bunia vertrieben. Sie waren am Donnerstag ausgebrochen, zwei Tage nach dem Abzug ugandischer Soldaten aus der Stadt. Etwa 21 Menschen wurden getötet. Fast 700 Blauhelm-Soldaten seien nach Bunia abgeordnet worden, führte Annan fort. Er habe die Regierung in Uganda angerufen, sich in der benachbarten Ituri-Region mit Blick auf die Sicherheit der Zivilisten nur langsam zurückziehen.

Südafrika will die UN nun zu „aggressiverem Auftreten“ in Kongo drängen. Der Sicherheitsberater des südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki sagte der südafrikanischen Zeitung „Sunday Times“, Mbeki wolle in dieser Woche Annan auffordern, den UN-Truppen bei Angriffen von Milizionären auf die Zivilbevölkerung die Genehmigung zu gezielten Schüssen zu geben oder die Truppen abzuziehen. Die Afrikanische Union, bei der Südafrika die Präsidentschaft innehat, wolle gegebenenfalls eine Streitmacht zur Unterstützung der kongolesischen Militärs stellen.

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