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Simbabwe: Menschen fliehen in südafrikanische Botschaft

Präsident Mugabes Schlägerbanden ziehen prügelnd und knüppelnd durch Simbabwe. Anhänger der Opposition fürchten deshalb um ihr Leben und fliehen. Der US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama wirft den afrikanischen Staaten indes Untätigkeit vor.

Aus Furcht vor der politischen Gewalt in Simbabwe haben rund 200 Menschen Zuflucht in der südafrikanischen Botschaft in Harare gesucht. Männer, Frauen und Kinder drängelten sich in der Nacht zum Donnerstag auf dem Gelände der Botschaft. Hilfsorganisationen verteilten Decken an die Flüchtlinge, die nach eigenen Angaben nach Angriffen mutmaßlicher Anhänger von Präsident Robert Mugabe aus ihren Dörfern geflohen waren.

Er fürchte um seine Sicherheit, sagte der auf das Botschaftsgelände geflüchtete Tangai Takaruza von der Oppositionspartei Bewegung für einen Demokratischen Wandel (MDC). Zuvor habe er sich in der MDC-Parteizentrale versteckt, die jedoch am Montag von der Polizei geräumt worden war. Durch die Flüchtlinge in der Botschaft könne Südafrikas Präsident Thabo Mbeki gedrängt werden, seine Bemühungen um die Lösung der politischen Krise in Simbabwe zu verstärken, sagte eine Frau unter den Flüchtlingen. Mbeki agiert in dem Konflikt als Vermittler. Kritiker bemängeln jedoch seine Politik der "stillen Diplomatie".

Obama kritisiert afrikanische Staaten

Die Vereinten Nationen und vor allem die afrikanischen Staaten müssten die politische Gewalt in Simbabwe wesentlich deutlicher verurteilen, forderte US-Präsidentschaftsbewerber Barack Obama. Die afrikanischen Länder hätten viel zu lange dazu geschwiegen und zugelassen, dass Mugabe hinter einer antikolonialistischen Propaganda sein eigenes Versagen verstecke, kritisierte er.

Oppositionsführer Morgan Tsvangirai hatte sich angesichts der massiven Gewalt gegen die Opposition aus der für Freitag geplanten Stichwahl um das Präsidentenamt zurückgezogen. Mugabe hält jedoch an der Wahl fest. (ut/AFP)

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