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Kofi Annan in Damaskus.

© dpa

Sondergesandter in Damaskus eingetroffen: Annan sucht das Gespräch mit Assad

Einen Tag eher als angekündigt ist Kofi Annan in Syrien eingetroffen. Der Sondergesandte wird mit dem Machthaber Assad sprechen. Der weist die Verantwortung an der Gewalt im Land von sich: Schuld seien Terroristen.

Der internationale Sondergesandte Kofi Annan ist am Sonntag zu neuen Gesprächen über eine Lösung des Syrien-Konflikts in Damaskus eingetroffen. Annan werde mit Präsident Baschar al-Assad zusammenkommen, kündigte Annans Sprecher Ahmed Fausi an. Es ist Annans dritter Syrien-Besuch seit seiner Ernennung zum Sondergesandten. Ursprünglich hatte es geheißen, Annan werde erst am Montag eintreffen.
Annan hatte zuvor in einem Zeitungsinterview das Scheitern seiner bisherigen Bemühungen um ein Ende der Gewalt in Syrien eingestanden. Es seien bereits große Anstrengungen unternommen worden, um die Krise auf „friedliche und politische Weise“ beizulegen, sagte Annan in einem Samstag veröffentlichten Interview der französischen Tageszeitung „Le Monde“. „Offenkundig haben wir es nicht geschafft.“

In einem Fernsehinterview der ARD hat der syrische Präsident Baschar Assad erneut „Terroristen“ für die seit mehr als einem Jahr andauernde Gewalt im Land verantwortlich gemacht. Washington gab er eine Mitschuld an dem blutigen Konflikt in seinem Land, wie Assad in dem am Sonntag in dem im „Weltspiegel“ ausgestrahlten Gespräch mit dem ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Jürgen Todenhöfer sagte.

Video: Annan besucht Assad

Die USA „sind Teil dieses Konflikts. Sie spannen einen Schirm auf und bieten diesen Banden politischen Schutz, um Syrien zu destabilisieren“, sagte der syrische Präsident.

So seien für das Massaker in Hula mit mehr als 100 Toten auch nicht Truppen und Sicherheitskräfte der Regierung, sondern „Verbrecherbanden“ verantwortlich, die „zu Hunderten von außen“ gekommen seien. Auf die Frage Todenhöfers, ob er nach wie vor glaube, eine Mehrheit der Syrer hinter sich zu haben, antwortete Assad: „Ja. Natürlich genieße ich nach wie vor die Unterstützung durch die Öffentlichkeit.“ Assad bestritt, dass seine Familie allein die Macht in den Händen halte und dass die Mehrheit der Syrer Reformen verlangten. „Die Mehrheit beteiligt sich nicht an den Demonstrationen.“ (dapd)

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