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Sorgerecht: Wenn Eltern streiten, soll der Kooperationsmanager helfen

Der Verein „Väteraufbruch für Kinder“ (VAfK) hat am Montag in Berlin zügige Reformen in Sachen Sorgerecht angemahnt: Auch unverheiratete Väter sollen von Anfang an sorgeberechtigt sein.

Berlin - Im Falle eines Streits der Eltern schlug der Verein vor, einen Kooperationsmanager einzusetzen.

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts Anfang August hat die Rechte unverheirateter Väter zwar bereits gestärkt. Nach Ansicht des Vereins soll aber nicht der Vater vor Gericht ziehen müssen, um das gemeinsame Sorgerecht zu erstreiten, wie es derzeit der Fall ist. Die Mutter soll stattdessen gegen die gemeinsame elterliche Sorge klagen können. Derzeit arbeitet Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) an einer gesetzlichen Neukonzeption.

Wenn sich Eltern, die sich die Sorge für das Kind teilen, nicht einigen, könnte ein Kooperationsmanager helfen. Er soll die Gespräche versachlichen und zwischen den Eltern vermitteln, damit sie ihre Positionen angleichen. Gelingt das nicht, soll er als dritter Sorgeberechtigter für eine Mehrheitsentscheidung sorgen können.

So soll vermieden werden, dass Eltern im Streitfall vor Gericht ziehen. „Der Richter mischt sich nämlich inhaltlich nicht ein, sondern bestimmt nur, welches Elternteil die Entscheidung alleine übernehmen soll“, betonte Hartmut Haas vom VafK-Bundesvorstand. Zu einem Termin vor dem Familiengericht könnte es allerdings kommen, wenn das überstimmte Elternteil nicht aufgibt. Das Gericht müsse dann prüfen, was dem Wohl des Kindes dient. Die Aufgaben des Managers könnten nach Ansicht des Vereins Juristen mit einer Mediations- und Psychologen mit einer juristischer Ausbildung übernehmen.

„Väteraufbruch für Kinder“ ist nach eigenen Angaben der einzige bundesweite Väterverband mit knapp 3000 Mitgliedern, rund zehn Prozent davon Frauen. Er berät und bietet Selbsthilfegruppen nach der Trennung. Lissy Kaufmann

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