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Irans Präsident Hassan Ruhani.

© dpa

Soziale Netzwerke im Iran: Irans Präsident Ruhani weckt Hoffnung auf Lockerung

Er nutzt Twitter selbst, seinen Landsleuten aber wird der Zugang bisher erschwert. Das könnte sich vielleicht bald ändern. Zumindest weckt der iranische Präsident Hassan Ruhani diese Hoffnung - via Twitter.

Vielleicht hat Twitter-Mitgründer Jack Dorsey sich ja gedacht Versuch macht klug. Erst hatte Dorsey den iranischen Präsidenten Hassan Ruhani im September auf Twitter willkommen geheißen, nun hat er ihm eine Frage über den Kurzmitteilungsdienst geschickt. Er wollte von Ruhani wissen, ob denn "die Bürger Irans Ihre Tweets lesen können". Ruhani reagierte und seine Antwort lässt Hoffnung aufkeimen.

Denn im Iran wurde bisher der Zugang zu Sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter immer wieder blockiert oder erschwert. Vor allem Ruhanis Vorgänger Mahmud Ahmadineschad fürchtete die Kraft der Sozialen Netzwerke seit der so genannten grünen Revolution im Jahr 2009. Damals umgingen Oppositionelle die Zensur unter anderem mittels Twitter.

Nun antwortete Ruhani auf die Frage von Dorsey mit den Worten: "Guten Abend @Jack. Wie ich @campanour bereits gesagt habe, richten sich meine Anstrengungen darauf, sicherzustellen, dass mein Volk bequemen Zugang zu allen Information weltweit bekommt, wie das sein #Recht ist."

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Bei @campanour handelt es sich um die Fernsehjournalistin Christine Amanpour, die Rohani für den US-Sender CNN interviewt hatte. Auch in diesem Interview stellte er die Lockerung der Blockade in Aussicht. Dorsey bot in seiner Antwort auf Ruhani wiederum Hilfe dabei an.

Der iranische Präsident pflegt seinen Twitter-Account nicht selbst, hat aber einen engen Vertrauten damit beauftragt. Mit Ruhani wird die Hoffnung verbunden, dass auch in den Streit um das iranische Atomprogramm Bewegung kommt. Vor wenigen Tagen kam es zum ersten Telefonat zwischen einem amerikanischen und einem iranischen Präsidenten seit 1979. Zudem hatte Ruhani vor der UN-Vollversammlung einen deutlich moderateren Ton angeschlagen als Ahmadinedschad. Für diesen Kurs bekam er nun sogar Unterstützung vom konservativ geprägten iranischen Parlament. Am Dienstagabend unterzeichneten der Nachrichtenagentur Fars zufolge 230 von 290 Abgeordneten eine Erklärung, in der sie Ruhanis Rede vor der UN-Generalversammlung begrüßen.

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