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Sozialpolitik: Platzeck greift Müntefering scharf an

Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hat in scharfer Form Versäumnisse in der Politik der Sozialdemokraten kritisiert. Besonders attackierte Platzeck in einem Zeitungsinterview Vizekanzler Franz Müntefering.

Frankfurt/Oder - Platzeck warf Müntefering in einem Interview mit der "Märkischen Oderzeitung" Realitätsverweigerung vor. Er bezog sich dabei auf Münteferings Widerspruch zur These von SPD-Chef Kurt Beck, wonach es in Deutschland eine wachsende soziale Unterschicht gibt. "Ich lasse mich nicht davon abbringen, dass viele Menschen in unserem eigentlich reichen Deutschland in Armut leben", sagte dazu Platzeck. Besonders in Ostdeutschland trete diese Schicht deutlicher hervor als in Bayern oder Hamburg.

Platzeck forderte seine Partei weiter auf, sich von ihrem alten Sozialstaats-Modell zu verabschieden. "Der nachsorgende Sozialstaat greift heute mit viel Geld ein, wenn Schaden schon eingetreten ist", sagte der Ministerpräsident. An seine Stelle müsse nach und nach der vorsorgende Sozialstaat treten, der wo immer möglich in die Fähigkeit der Menschen investiere. So sollten begabte Kinder aus sozial schwachen Familien künftig durch ein Schüler-Bafög besser gefördert werden. (tso/AFP)

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