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Spanien und Frankreich: Auf Kampfandrohungen folgen Festnahmen von Eta und Grapo

Nachdem die Eta ihre Waffenruhe aufgegeben hat, konnte nun die französische Polizei drei Eta-Terroristen festnehmen. In Barcelona zerschlug die spanische Polizei die einzige Terrorzelel der linksextremen Organisation Grapo.

Einen Tag nach dem Ende der Waffenruhe der Eta hat die französische Polizei drei mutmaßliche Terroristen der baskischen Untergrundorganisation festgenommen. Das Trio - zwei Männer und eine Frau - sei in Bagnière-de-Bigorre nahe der spanischen Grenze dingfest gemacht worden, teilte die Polizei in Paris mit. Zwei von ihnen gehörten zu den meistgesuchten Terroristen in Spanien. Die Festgenommenen hätten dem militärischen Apparat der Eta angehört und möglicherweise eine Terrorzelle gebildet, sagte der spanische Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba.

Die Festnahmen waren die erste Polizeiaktion gegen die Eta, nachdem diese ihre Waffenruhe nach 14 Monaten aufgekündigt hatte. Die Eta hatte angedroht, von Mittwoch an ihren bewaffneten Kampf für einen unabhängigen baskischen Staat "an allen Fronten" wieder aufzunehmen. Die in Frankreich festgenommenen Verdächtigen bildeten nach Angaben der Zeitung "El País" ein Terrorkommando, das bereit war, jederzeit über die Grenze nach Spanien zu gehen und dort Attentate zu verüben.

Alarmstufe zwei

Die spanische Regierung hat nach den neuen Terrordrohungen der Eta die Bevölkerung zur Besonnenheit aufgerufen. Zugleich wies Madrid Spekulationen über vorgezogene Wahlen zurück. "Wir sind auf neue Anschläge der Eta vorbereitet und arbeiten daran, sie zu verhindern", sagte Pérez Rubalcaba am Mittwoch. Er räumte ein, dass die Separatisten "in jedem Augenblick einen Anschlag verüben könnten".

Die Polizei verschärfte die Sicherheitsvorkehrungen. Seit dem Eta-Anschlag Ende Dezember auf den Madrider Flughafen mit zwei Toten gilt für die Beamten die zweithöchste Alarmstufe. Die Eta kämpft für die Schaffung eines unabhängigen baskischen Staates. Bei Anschlägen der Organisation wurden seit 1968 mehr als 800 Menschen getötet.

Grapo zerschlagen

Die spanische Polizei zerschlug in Barcelona nach eigenen Angaben die einzige Terrorzelle der linksextremen Organisation Grapo. Die Grapo (Antifaschistische Widerstandsgruppen des 1. Oktober) sei damit aufgelöst, teilte der Innenminister mit. Es befinde sich kein Mitglied der Organisation mehr in Freiheit. Die Polizei hatte am Vortag sechs mutmaßliche Grapo-Terroristen im Alter zwischen 36 und 60 Jahren in ihren Wohnungen festgenommen.

Die Grapo war 1975 zum Ende der Franco-Diktatur gegründet worden. Mitglieder der Organisation töteten insgesamt 84 Menschen, überwiegend Beamte der Sicherheitskräfte. In letzter Zeit war die Organisation nur noch gelegentlich mit Banküberfällen in Erscheinung getreten. (mit dpa)

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