zum Hauptinhalt
Das Bild, das die spanische Polizei veröffentlicht hat, zeigt Beamte, die einen Mann in Ceuta in Nordafrika abführen.

© dpa

Spanische Polizei nimmt Islamisten fest: Vier Männer sollen Anschläge geplant haben

Die spanische Polizei hat in der Exklave Ceuta vier Männer festgenommen, die Anschläge in Spanien geplant haben sollen. Ihre Profile sollen den Brüdern Kouachi sehr ähnlich sein, die das Attentat auf "Charlie Hebdo" verübt haben.

Die spanische Polizei hat am Samstag in der Exklave Ceuta an der marokkanischen Mittelmeerküste vier mutmaßliche islamische Extremisten festgenommen. Die Verdächtigen hätten Anschläge in Spanien geplant, teilte das Innenministerium in Madrid mit. Sie hätten ein "sehr ähnliches Profil" wie die Attentäter, die in Frankreich vor rund zwei Wochen die Satirezeitung "Charlie Hebdo" attackierten. Eine Verbindung zwischen den Fällen stellte das Ministerium aber nicht her.

Den Angaben zufolge handelte es sich bei den festgenommenen um zwei spanische Brüderpaare mit marokkanischem Hintergrund. Spaniens Innenminister Jorge Fernandez Diaz verglich die vier Verdächtigen mit den beiden französischen Brüdern Chérif und Said Kouachi, die am 7. Januar bei ihrem Angriff auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" in Paris und bei ihrer darauffolgenden Flucht zwölf Menschen töteten, bevor ein Gesinnungsgenosse in Paris und einem Pariser Vorort am 7. und 8. Januar insgesamt weitere fünf Menschen tötete.

Es gebe Ähnlichkeiten in ihrer "physischen und psychologischen Vorbereitung und ihren Fähigkeiten im Umgang mit Waffen", sagte der Minister vor Journalisten. Die in Spanien festgenommenen Verdächtigen hätten wie die Brüder Kouachi die "feste Absicht" gehabt, "einen Angriff zu verüben und notfalls selbst bei dem Versuch zu sterben".
Dem Ministerium zufolge ließen sich die vier Festgenommenen von Online-Botschaften der im Irak und in Syrien kämpfenden Dschihadistengruppe Islamischer Staat beeinflussen. "Sie waren Teil einer dschihadistischen Zelle, die vollständig bereit und willens war, einen Angriff in Spanien zu starten", hieß es in der Mitteilung. Demnach gingen den Festnahmen im Morgengrauen Durchsuchungen zweier Gebäude voraus. Die Polizei habe eine Automatikpistole und Macheten sowie andere Gegenstände beschlagnahmt.

Im gesamten vergangenen Jahr hatte Spanien nach Regierungsangaben etwa 50 mutmaßliche Dschihadisten festgenommen, darunter auch in Ceuta und in der Exklave Melilla. Eine Verbindung zwischen den neuen Festnahmen und laufenden Ermittlungen im Zusammenhang mit den jüngsten Anschlägen in Frankreich und einem Anti-Terror-Einsatz in Belgien wurde nicht hergestellt. AFP

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false