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Politik: SPD: Grüne könnten CDU bevorzugen

Berlin - Ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl warnen SPD und Grüne einander davor, ihrem erklärten Wunschpartner untreu zu werden. SPD-Chef Sigmar Gabriel äußerte am Osterwochenende die Sorge, dass die Grünen im Herbst ein Bündnis mit der CDU eingehen könnten.

Berlin - Ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl warnen SPD und Grüne einander davor, ihrem erklärten Wunschpartner untreu zu werden. SPD-Chef Sigmar Gabriel äußerte am Osterwochenende die Sorge, dass die Grünen im Herbst ein Bündnis mit der CDU eingehen könnten. „Das kann man nicht ausschließen“, sagte Gabriel der „Welt am Sonntag“. „Das müssen Grün-Wähler auch wissen.“ Zugleich wies er Gedankenspiele des Berliner SPD-Chefs Jan Stöß über eine rot-grüne Minderheitsregierung im Bund zurück.

Die Grünen reagierten verschnupft auf Gabriels Äußerung. Parteichef Cem Özdemir nannte den SPD-Vorsitzenden einen Schaumschläger und warnte seinerseits vor einer Neuauflage der großen Koalition. Hintergrund der Debatte ist, dass in Umfragen weder Schwarz-Gelb noch Rot-Grün auf eine stabile Mehrheit kommen. Dies zeigt auch die jüngste Emnid- Umfrage der „Bild am Sonntag“. Darin landet die Union bei 39 Prozent und die FDP bei fünf. Die SPD könnte mit 26 Prozent rechnen und die Grünen mit 15, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre.

Auch der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck, warnte vor Schwarz-Rot und twitterte in Anspielung auf Gabriels Wortwahl: „Das müssen auch SPD-Wähler wissen.“ Allerdings betonte Gabriel, SPD und Grüne hätten „eine reale Chance“ bei der Bundestagswahl. Wichtig sei, enttäuschte Nichtwähler davon zu überzeugen, dass es bei der Wahl um einen Richtungswechsel gehe. Beide Parteien hätten die gleichen Ziele. rtr

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