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Politik: SPD-Spendenaffäre: Nachlassverwalter

Kurz nachdem Norbert Rüther zu reden begonnen hatte, dämmerte Jochen Ott, dass die kommenden Tage und Wochen für ihn äußerst schwer werden würden. Rüther, bis vor wenigen Tagen Fraktionschef der SPD im Kölner Stadtrat, Multifunktionär in Partei und verschiedenen Aufsichtsräten, hatte ihm offenbart, dass es da Schwierigkeiten mit Parteispenden in der SPD gebe und ihm nur noch der totale Rückzug bleibe.

Kurz nachdem Norbert Rüther zu reden begonnen hatte, dämmerte Jochen Ott, dass die kommenden Tage und Wochen für ihn äußerst schwer werden würden. Rüther, bis vor wenigen Tagen Fraktionschef der SPD im Kölner Stadtrat, Multifunktionär in Partei und verschiedenen Aufsichtsräten, hatte ihm offenbart, dass es da Schwierigkeiten mit Parteispenden in der SPD gebe und ihm nur noch der totale Rückzug bleibe. Seither steht Ott allein im eisigen Wind und muss der Öffentlichkeit Rede und Antwort stehen über einen der größten Skandale in der Geschichte seiner Partei.

Eigentlich hatten ihn die 9000 Sozialdemokraten vor einem Jahr an die Spitze des Unterbezirks gewählt, um mit der Vergangenheit zu brechen. "Aufbruch 2001" lautete das Motto, mit dem Ott und seine jungen Mitstreiter die Genossen davon überzeugten, dass nach dem Skandal um Klaus Heugel und dem folgenden Machtverlust nur ein totaler Neuanfang der Partei neue Glaubwürdigkeit verschaffen könne. 83 Prozent der Delegierten folgten ihm.

Der 27 Jahre alte Lehramtsanwärter Ott ist geprägt durch ein katholisches Elternhaus. Mit 18 trat er in die SPD ein.Dort machte er sich an der Spitze der jungen, modernen Wahlkämpfertruppe "Red Sox" einen Namen und wollte vor allem der Arbeit in den Stadtvierteln neue Geltung geben. Jetzt muss Jochen Ott zunächst die Hinterlassenschaft von Norbert Rüther bewältigen.

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