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Politik: Spenden-Untersuchungsausschuss: Auf Helmut Kohls Spuren (Kommentar)

Für Helmut Kohl wird das keine schöne Woche. Es vermag ihn kaum zu trösten, aber: für uns auch nicht.

Für Helmut Kohl wird das keine schöne Woche. Es vermag ihn kaum zu trösten, aber: für uns auch nicht. Denn egal, ob Kohl am Donnerstag vor dem Untersuchungsausschuss spricht oder schweigt, wir werden gezwungen sein, uns noch einmal mit der unangenehmen Frage zu beschäftigen, ob die Regierung Kohl käuflich war. Kein schöner Gedanke. Dabei hatten wir diese Spendengeschichte schon fast vergessen. Immerhin soweit, dass die CDU in Umfragen die SPD wieder hinter sich lassen und Angela Merkel feststellen konnte, dass Kohls Leistungen endlich wieder mehr Gewicht hätten als seine Verfehlungen. Die gelegentlichen Peinlichkeiten registrierten wir am Rande: dass die SPD Leute ächtet, die Kohl unterstützen; dass Kohl sich auf eine Stufe mit verfolgten Juden stellt. Aber jetzt: Ein Großteil der Daten im Computernetz des Kanzleramts sind kurz vor der Amtsübergabe gelöscht, gesäubert und gefälscht worden, hat der Sonderermittler Burkhard Hirsch festgestellt. Und das erinnert wieder daran, dass es um mehr geht als die Frage, wieviel Geld Kohl seiner Partei schuldet. Das Interesse an dem Fall mag erlahmen. Aber die wichtigste Frage ist noch nicht geklärt. Und es wäre doch schön, ganz genau zu erfahren, von was für einem Menschen man all die Jahre regiert worden ist.

lom

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