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Spendenaffäre: Blair lehnt Rücktritt ab

Der britische Premierminister Tony Blair hat einen Rücktritt wegen der Affäre um Geheimdarlehen an seine Labour-Partei abgelehnt. Blairs Partei soll angeblich großzügige Spenden mit der Vergabe von Ehrentiteln belohnt haben.

London - Er könne verstehen, dass die derzeitigen Ermittlungen "auf die Medien ablenkend und geradezu obsessiv" wirkten, sagte Blair in einem Interview mit dem Rundfunksender BBC. Ihn lenke die Affäre aber nicht ab. Einen Rücktritt in der derzeitigen Lage halte er für falsch, insbesondere da die Untersuchungen der Polizei noch gar nicht abgeschlossen seien. "Sie müssen es mit mir noch ein bisschen länger aushalten", sagte Blair.

Die Polizei hatte den Premierminister am Donnerstag zum zweiten Mal zu dem Finanzskandal befragt. Der konservative Oppositionschef David Cameron hatte daraufhin seinen Rücktritt gefordert. Der Regierungschef hat angekündigt, bis zum September sein Amt abzugeben. Medienberichten zufolge soll Blairs Partei großzügige Spenden mit der Vergabe von Ehrentiteln belohnt haben. Labour hatte im Jahr 2005 Darlehen in Höhe von knapp 14 Millionen Pfund (rund 20 Millionen Euro) erhalten und geheim gehalten. Vier der insgesamt zwölf genannten Geldgeber waren von Blair für einen Sitz im Oberhaus vorgeschlagen worden. (tso/AFP)

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