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Spendenaufruf: UN: Haiti braucht noch mehr Hilfe

Nach dem Erdbeben in Haiti haben die Vereinten Nationen den größten Spendenaufruf ihrer Geschichte gestartet.

New York - Zur Versorgung der Überlebenden würden allein dieses Jahr fast 1,5 Milliarden Dollar benötigt, erklärte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) am Donnerstag (Ortszeit) in New York. Deutschland stockt seine Hilfe um zwei Millionen Euro auf, wie Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) ankündigte.

Knapp ein Drittel der 1,44 Milliarden Dollar sollen für Lebensmittel ausgegeben werden. Der Rest der Hilfsgelder soll für den Bau von Notunterkünften, die Förderung der Landwirtschaft sowie für Bildung, Gesundheit und Hygiene verwendet werden.Große Sorge bereitet den Helfern vor Ort das Wetter: Am Donnerstag regnete es so stark, dass viele Zelte in den Lagern unter Wasser gesetzt wurden. Im April oder Mai beginnt die reguläre Regenzeit. Hilfsorganisationen versuchen nun, bis dahin möglichst viele Haitianer mit Plastikplanen und einem zumindest notdürftigen Regenschutz zu versorgen.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte angesichts der nahenden Regenzeit, es sei jetzt „extrem wichtig“, Unterkünfte, Sanitäranlagen und andere notwendige humanitäre Hilfe bereitzustellen. „Wir sind mit euch, wir werden euch dabei helfen, euch wiederaufzurichten und wiederaufzubauen“, erklärte Ban nach einem Treffen mit seinem Sondergesandten für Haiti, dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton, in New York. Clinton kündigte einen transparenten Einsatz der Hilfsgelder an.

„Wir waren in Haiti, um Leben zu retten. Jetzt sind wir in Haiti für den Wiederaufbau“, sagte der UN-Nothilfekoordinator John Holmes. „Die Haitianer sind weiter auf die Hilfsbereitschaft angewiesen, die die Welt bisher gezeigt hat.“ Den bislang größten Aufruf an die staatlichen Geldgeber hatten die Vereinten Nationen nach dem Tsunami im Indischen Ozean im Jahr 2004 gestartet. Damals hatten die UN 1,41 Milliarden Dollar angefordert.

Haitis Regierungschef Jean-Max Bellerive forderte, der Plan zum Wiederaufbau solle „von Haitianern“ umgesetzt werden. Ein Plan könne nur dann funktionieren, wenn die Menschen daran teilhätten, sagte Bellerive. AFP/dpa

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