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Spitzentreffen: Korea-Gipfel stößt auf Kritik

Im Süden Koreas sind nicht alle glücklich mit dem Gipfeltreffen zwischen Präsident Roh Moo Hyun und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Il. Die Aktion sei nur Wahlkampftaktik, bemängelt die oppositionelle konservative Nationalpartei.

Die Ankündigung des zweiten innerkoreanischen Gipfeltreffens hat bei den politischen Parteien in Südkorea unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Die konservative Große Nationalpartei (GNP) als größte Oppositionspartei des Landes kritisierte die Ankündigung und unterstellte der Regierung politische Taktiererei, um die Präsidentenwahl im Dezember zu beeinflussen. "Wir sind gegen das Gipfeltreffen, dessen Zeitpunkt, Ort und Verfahren unangemessen sind", hieß es in einer Erklärung in Seoul. Zu diesem Zeitpunkt könne man nichts von dem Treffen erwarten. Dies sei nur Teil der Wahlkampftaktik.

Zwei Präsidentschaftsanwärter aus der GNP liegen derzeit in Umfragen zur Wahl in vier Monaten weit vorn. Ein Kandidat soll bei parteiinternen Vorwahlen in diesem Monat ermittelt werden. Der amtierende Präsident Roh Moo Hyun kann nach fünf Jahren im Amt nicht wiedergewählt werden.

Hoffnung auf atomwaffenfreie Halbinsel

Der Sicherheitsberater Rohs, Baek Jong Chun, wies die Kritik der GNP zurück. Die Position der Regierung sei es immer gewesen, dass ein neues Gipfeltreffen mit Nordkorea zu jeder Zeit an jedem Ort abgehalten werden könne. Das habe nichts mit innenpolitischen Erwägungen zu tun.

Die regierungsnahe Partei Uri begrüßte das für den 28. bis 30. August in Pjöngjang geplante Spitzentreffen zwischen Roh und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Il. Das Treffen werde hoffentlich die Bemühungen um eine dauerhafte Friedensregelung für die koreanische Halbinsel fördern, sagte ein Parteisprecher. Die neugegründete Neue Vereinte Demokratische Partei, die wie Uri ebenfalls dem liberalen Lager zugeordnet wird, äußerte ebenfalls ihre Hoffnung, dass das Gipfeltreffen zu einer atomwaffenfreien Halbinsel führen wird.

Japan, China und die USA begrüßen Gipfel-Ankündigung

Die USA, China und Japan haben die Ankündigung eines Gipfeltreffens unterdessen begrüßt. "Wir haben seit langem den Nord-Süd-Dialog begrüßt und unterstützt", wurde die Sprecherin des US-Außenministeriums, Joanne Moore, von der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap in Washington zitiert. Die US-Regierung hoffe, der geplante Gipfel werde den Frieden auf der koreanischen Halbinsel fördern und dazu beitragen, die Ziele der Sechs-Länder-Gespräche über ein Ende des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms zu erfüllen.

Der chinesische Außenamtssprecher Liu Jianchao sagte in Peking, China hoffe, dass der zweite gesamtkoreanische Gipfel zu "positiven Ergebnissen" führen werde. Japans Ministerpräsident Shinzo Abe sagte laut Nachrichtenagentur Kyodo, er erwarte, dass "der Nord-Süd-Gipfel die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel reduzieren wird". Alle drei Länder sind neben den beiden koreanischen Staaten und Russland Teilnehmer der Sechser-Gespräche. (mit dpa)

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