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Politik: Spur nach Deutschland?

Terrorist von Madrid hatte offenbar enge Kontakte

Madrid/München Der mutmaßliche Drahtzieher der Terroranschläge von Madrid, Rabai Osman al Sayed Ahmed, unterhielt angeblich bis zu seiner Verhaftung Anfang Juni in Italien enge Verbindungen nach Deutschland. Wie der„Focus“ berichtet, überprüfen deutsche Ermittlungs- und Verfassungsschutzbehörden die Kontakte „Mohammed des Ägypters“ zu fünf in Deutschland lebenden Personen. Der marokkanische Staatsbürger hatte von 1999 bis 2001 im Saarland gelebt. Bei den Anschlägen auf Pendlerzüge in Madrid vor vier Monaten waren 190 Menschen getötet und mehr als 2000 verletzt worden.

Zu den Kontaktleuten zählt nach Informationen des Blattes der im westfälischen Minden lebende Benchohra K., der sich durch die Eheschließung mit einer Deutschen 1999 seiner bevorstehenden Abschiebung entziehen konnte. Um die rechtskräftige Abschiebung umzusetzen, hatten deutsche Behörden vier Jahre lang vergeblich nach dem untergetauchten Araber gefahndet. Der gebürtige Algerier, der heute einen deutschen Pass besitzt, bestätigte „Focus“, dass er „Mohammed den Ägypter“ im Juni 2000 in dessen Abschiebehaft in der JVA Ottweiler besucht habe. Zu den weiteren überprüften Kontakten Sayeds zählen zwei in Saarbrücken lebende Marokkaner sowie ein in Homburg/Saar lebender Algerier. Mit allen dreien habe „Mohammed“ bis zum 11. März von Spanien aus und nach den Anschlägen von Italien aus telefoniert oder SMS ausgetauscht. Unterdessen wurde bekannt, dass die spanische Polizei die Regierung Aznar bereits vier Monate vor dem 11. März vor drohenden Anschlägen gewarnt hat.ddp

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