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Sri Lanka: Appelle an Konfliktparteien verpuffen

Kein Einlenken: Trotz der Rufe nach einer Waffenruhe kämpfen in Sri Lanka Regierung und Rebellen unvermindert weiter. Zuvor hatten der UN-Weltsicherheitsrat sowie US-Präsident Barack Obama die Konfliktparteien aufgerufen, das Leben der eingeschlossenen Zivilisten zu schonen.

Sowohl die Armee als auch die rebellischen Begreiungstiger von Tamil Eelan (LTTE) zeigten sich kompromisslos. Die Kämpfe verhinderten nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) den dritten Tag die Entladung von Hilfsgütern. "Die Lage wird verzweifelt, die schweren Kämpfe gehen ununterbrochen weiter", sagte eine IKRK-Sprecherin.

Die Regierungstruppen haben die Rebellen bereits seit Januar auf einen wenige Kilometer langen Küstenstreifen im Nordosten des  zurückgedrängt. Zwischen den Fronten sind zehntausende Zivilisten eingekesselt. Die Regierung wirft der LTTE vor, sie als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen und an der Flucht zu hindern. Die LTTE kritisiert, die Armee beschieße die Region ohne Rücksicht auf Unbeteiligte.

Der Weltsicherheitsrat hatte sich gestern erstmals offiziell zum Konflikt auf dem asiatischen Inselstaat geäußert. Er verurteilte die Terrorakte der LTTE und warf den Rebellen vor, die Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Das Gremium billigte der Regierung Sri Lankas das Recht zu, sich gegen die Übergriffe der LTTE zu wehren, kritisierte sie jedoch für den Einsatz schwerer Geschütze in dem engen Kampfgebiet.

Beide Seiten sollten ihren Verpflichtungen gemäß dem internationalen Menschenrecht nachkommen, mahnte der Sicherheitsrat, der für seine Verlautbarung allerdings lediglich auf die schwächste Form der Presseerklärung zurückgriff - ein Zugeständnis an China, das arge Bedenken gegen die Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Staats geäußert hatte.

Auch US-Präsident Barack Obama hatte die Rebellen aufgefordert, zu kapitulieren und Zehntausende im Kampfgebiet festsitzende Zivilisten freizulassen. Zugleich müsse die Regierung in Colombo einen besseren Zugang für Hilfsorganisationen sicherstellen und den Beschuss des betroffenen Gebietes stoppen. "Ohne sofortiges Handeln könnte diese humanitäre Krise zur Katastrophe werden", sagte er.

Der Bürgerkrieg in Sri Lanka dauert bereits seit 26 Jahren und forderte bisher über 70.000 Tote. (rf/dpa/Reuters)

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