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Sri Lanka: Zehntausende Tote nach angeblichem Truppenabzug

Mehr als 20.000 Zivilisten sind in den letzten Wochen des Bürgerkriegs in Sri Lanka umgekommen, und zwar durch Beschuss von Regierungstruppen, berichtet die "Times" und widerspricht damit offiziellen Darstellungen.

Dem Bericht zufolge kamen bis Ende April 7000 Zivilisten bei der Offensive der Regierungstruppen ums Leben. Bis zum 19. Mai starben dann täglich etwa weitere 1000 Zivilisten, wie die Zeitung unter Berufung auf UN-Quellen berichtete. Die Regierung hatte behauptet, am 27. April kein schweres Geschütz mehr aufgefahren zu haben und die Schutzzone für 100.000 eingekesselte Zivilisten respektiert zu haben. Fotos aus der Region, offizielle Dokumente, Zeugenaussagen und Aussagen von Experten sprächen eine andere Sprache, schrieb die Times weiter.  Danach gab es Ende April noch ein dreiwöchiges Sperrfeuer der Regierung. Zivile Opfer hatte sie stets den Rebellen zugeschrieben.

Nach der letzten Offensive hatte Sri Lankas Präsident Mahinda Rajapakse am 19. Mai das Ende des fast 26-jährigen Bürgerkrieges
verkündet - einen Tag, nachdem der Chef der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE), Velupillai Prabhakaran, getötet worden war. Die Tamilen-Rebellen hatten für einen eigenen Staat der tamilischen Minderheit in Sri Lanka gekämpft. (sp/dpa)

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