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Nicolas Sarkozy

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Staatsbesuch: Sarkozy: Briten sollen Europa nicht ignorieren

Aus Anlass seines Staatsbesuchs hat der französische Präsident Nicolas Sarkozy Großbritannien aufgefordert, eine größere Rolle in der Europäischen Union zu spielen. Niemand könne sich vorstellen, dass das "Europa von morgen ohne Großbritannien aufgebaut wird", sagte Sarkozy.

Frankreichs Präsident Sarkozy betonte gleichzeitig, er wolle durch eine starke Partnerschaft mit London "die Notwendigkeit der Achse Paris-Berlin nicht in Frage stellen". Die Zusammenarbeit mit Großbritannien könne die Partnerschaft mit Deutschland ergänzen. Sarkozy trifft am Mittwoch zu seinem ersten Staatsbesuch in Großbritannien ein. Er wird von Königin Elisabeth II. in Schloss Windsor empfangen und hält in London eine Rede vor beiden Kammern des Parlaments.

Am Abend folgt ein Staatsbankett zu Ehren des Präsidenten, der mit seiner neuen Frau Carla Bruni-Sarkozy anreist. Am Donnerstag hält Sarkozy mit Premierminister Gordon Brown einen französisch-britischen Gipfel ab. Dabei soll laut Medienberichten eine Zusammenarbeit zum Bau neuer Atomkraftwerke in Großbritannien vereinbart werden. Daneben wollen Sarkozy und Brown Banken wegen der weltweiten Finanzkrise zu mehr Transparenz aufrufen.

Frankreich will mehr Soldaten in den Irak schicken

Weiteres Thema ist geplante französische Truppenverstärkung in Afghanistan. Sarkozy sagte dazu in der BBC, die Alliierten könnten sich nicht erlauben, "in Afghanistan zu verlieren". Dort finde "ein Teil des Kampfes gegen weltweiten Terrorismus statt, folglich müssen wir gewinnen". Nötig sei aber auch eine neue Strategie für das Land am Hindukusch, die auch bei der dortigen Bevölkerung Vertrauen schaffe. Militärisch allein lasse sich das Problem nicht lösen. Die britische Zeitung "The Times" hatte am Wochenende berichtet, Frankreich wolle über tausend zusätzliche Soldaten nach Afghanistan entsenden.

Zu der Kritik an seinem Stil, sagte Sarkozy, er werde dem Rechnung tragen. "Aber offen gesagt, wenn die einzige Sache, die man mir vorwirft, der Stil ist, heißt das doch, dass mir in Sachen Inhalt nichts vorzuwerfen ist?", sagte der Präsident, dessen konservative Regierungspartei UMP bei den Kommunalwahlen gerade schwer abgestraft wurde. Der Präsident betonte, nach zehn Monaten an der Spitze Frankreichs habe er keines seiner Reformprojekte aufgegeben und werde dies auch in Zukunft nicht tun. (dm/AFP)

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