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Staatskrise in Ägypten: Kairo erwartet neue Großdemonstrationen

Für Freitagabend bereitet sich Kairo auf neue Großdemonstrationen vor. Unterdessen ruft die Tamarud-Bewegung dazu auf an einer Verfassung im Internet mitzuarbeiten.

In Ägypten sind am Freitag erneut Zehntausende auf die Straße gegangen. Die Muslimbruderschaft mobilisierte ihre Anhänger insbesondere in Kairo, wo vor der Raba-al-Adawija-Moschee im Stadtteil Nasr City weiterhin Hunderte Islamisten campieren. Sie fordern, dass der gestürzte Präsident Mohammed Mursi wieder in sein Amt eingesetzt wird. Auch Gegner der Islamisten versammelten sich erneut auf dem zentralen Tahrir-Platz. Sie treten dafür ein, dass der Fahrplan hin zu demokratischen Wahlen rasch umgesetzt wird. Erste Demonstranten strömten bereits am Vormittag in die Innenstadt. Die meisten kamen aber erst nach dem Freitagsgebeten und dem abendlichen Fastenbrechen. Aktivisten durchsuchten an den Zugangsstraßen die Taschen der Ankommenden. Dank der starken Sicherheitsvorkehrungen blieben es bei den Kundgebungen zunächst friedlich. Am Vorabend hatte Ägyptens Übergangspräsident Adli Mansur die politischen Lager zur Aussöhnung aufgerufen. Die Armeeführung appellierte an alle Bürger, auf Gewalt zu verzichten. Die Tamarud-Bewegung, die maßgeblich dazu beigetragen hatte, dass Mursi am 3. Juli nach Massenprotesten gegen seine Herrschaft vom Militär gestürzt worden war, rief die Ägypter dazu auf, eine Verfassung zu entwerfen. Auf der Website mit dem Namen „Schreib deine Verfassung“ können die Bürger eigene Verfassungsartikel schreiben und diskutieren. Seit dem Putsch ist die islamistisch geprägte Verfassung des Landes außer Kraft gesetzt. dpa/sny

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