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16,7 Prozent der deutschen Bevölkerung verfügt über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens.

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Statistisches Bundesamt: Jeder Fünfte in Deutschland von Armut bedroht

2015 waren in Deutschland 16,1 Millionen Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Dies teilte das Statistische Bundesamt mit.

In Deutschland ist jeder Fünfte von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht - insgesamt sind das 16,1 Millionen Menschen. "Seit dem Jahr 2008 ist dieser Anteil damit nahezu unverändert", teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. In der gesamten Europäischen Union lag er 2015 mit durchschnittlich 23,7 Prozent noch etwas darüber. Von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht gilt ein Mensch, dessen Einkommen unter der Armutsgefährdungsgrenze liegt, der von erheblichen materiellen Entbehrungen betroffen ist oder der in einem Haushalt mit geringer Erwerbstätigkeit lebt.

16,7 Prozent der deutschen Bevölkerung ist den Angaben zufolge von monetärer Armut bedroht - verfügt also über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens. 2015 lag dieser Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland bei monatlich 1033 Euro im Monat, für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 2170 Euro.

Außerdem müssen sich 4,4 Prozent der Bundesbürger materiell erheblich einschränken. Sie waren beispielsweise nicht in der Lage, ihre Rechnungen für Miete, Hypotheken oder Versorgungsleistungen zu bezahlen, ihre Wohnungen angemessen zu beheizen oder zumindest eine einwöchige Urlaubsreise zu finanzieren. Fast jeder Zehnte unter 60 Jahren lebt in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbsbeteiligung. Arbeitet ein Alleinstehender zwölf Monate im Jahr, dann liegt eine hundertprozentige Erwerbsbeteiligung vor. Kommt er auf weniger als 20 Prozent, gilt er als armutsgefährdet. (rtr)

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