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"Stern"-Bericht: Behörden schon 2001 über US-Geheimgefängnisse informiert

BKA und BND wurden nach einem Medienbericht bereits kurz nach den Anschlägen vom 11. September über US-Gefängnisse für Terrorverdächtige in Europa informiert. Auch von möglichen Kriegsverbrechen im bosnischen Tuzla sollen die Behörden gewusst haben.

Hamburg - Dem "Stern"-Bericht zufolge erfuhren zwei BKA-Beamte und ein BND-Dolmetscher bei einem Besuch auf der US-amerikanischen "Eagle Base" in Tuzla von den Misshandlungen. Dort sei ein 70-jähriger Terrorverdächtiger so schwer geschlagen worden, "dass die bei der Verhaftung mit Gewehrkolben zugefügte Kopfwunde 20 Stiche benötigte", zitierte das Blatt aus dem BND-Bericht. Der "Stern" berief sich dabei auf geheime BND-Unterlagen. BKA und BND wollten den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.

Der verantwortliche US-Amerikaner sei auf sein gewalttätiges Vorgehen "offensichtlich stolz" gewesen. Ein "Großteil" der damals von US-Seite beschlagnahmten Dokumente sei "extrem blutbeschmiert" gewesen. Einer der beiden BKA-Männer habe das Vorgehen der Amerikaner in dem Bericht mit serbischen Kriegsverbrechen gleichgesetzt.

Die drei Beamten von BND und BKA seien nach Rücksprache mit dem Generalbundesanwalt umgehend aus Tuzla abgereist, berichtete der "Stern" weiter. Über die Vorgänge seien neben dem BND und dem BKA auch das Zentrum für Nachrichtenwesen der Bundeswehr (ZNBw) informiert worden. (tso/AFP)

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