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Politik: Stets hartnäckig

Eben erst hat er sich, bei der Vertrauensfrage des Bundeskanzlers, wieder ins politische Kampfgetümmel begeben - indem er die SPD-Abgeordneten beschwor, die Regierung nicht zu gefährden. Dabei ist Schröder nicht eigentlich ein Mann nach dem Herzen von Erhard Eppler - Schröder sieht sich eher in der Nachfolge Helmut Schmidts, Eppler war in der SPD dessen Gegenpol.

Eben erst hat er sich, bei der Vertrauensfrage des Bundeskanzlers, wieder ins politische Kampfgetümmel begeben - indem er die SPD-Abgeordneten beschwor, die Regierung nicht zu gefährden. Dabei ist Schröder nicht eigentlich ein Mann nach dem Herzen von Erhard Eppler - Schröder sieht sich eher in der Nachfolge Helmut Schmidts, Eppler war in der SPD dessen Gegenpol. Aber es ging Eppler um die rot-grüne Politik, mithin um Richtungsentscheidungen, in denen er verkörpert sieht, wofür er ein halbes politisches Leben lang gearbeitet hat. Eppler hat sich immer für einen "hartnäckigen Sozialdemokraten" gehalten. Seine Wirkungen auf die deutsche Politik und die SPD sind gar nicht zu überschätzen. Anfang der siebziger Jahre flößte er der Politik neues Denken ein - mit Leitbegriffen wie Lebensqualität oder der Unterscheidung von Wert- und Strukturkonservatismus. Eppler ist alles gewesen, was man so werden kann: Bundestagsabgeordneter und Minister, dann Landtagsabgeordneter, schließlich Grundsatzdenker ohne Amt. Er kann für sich in Anspruch nehmen, dass er die SPD auf den Weg ihrer Transformation nach dem Ende der Ära Schmidt gestoßen hat. An diesem Sonntag wird Eppler 75 Jahre alt.

Rdh

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