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Politik: Stichwort: Pallium und Fischerring

Fischerring und Pallium sind Jahrhunderte alte päpstliche Insignien. Der Siegelring des Papstes weist ihn als Nachfolger des Heiligen Petrus aus. Benedikt XVI. führte sowohl bei dem Pallium, einer Wollstola, und dem Ring symbolträchtige Änderungen mit historischen Bezug ein.

Hamburg (24.04.2005, 17:19 Uhr) - Den neuen Fischerring ziert jetzt das selbe Fischer-Symbol wie das päpstliche Siegel. Dies ist eine Reverenz an die Frühzeit des Petrusamtes, als der Fingerring des Papstes auch sein Siegelring war. Papst Clemens IV. (1265-1268) hatte den Fischerring erstmals als Siegel für private Schreiben benutzt. Später wurden bis ins 19. Jahrhundert auch offizielle Dokumente damit beglaubigt. Nach alter Tradition knien Gläubige zum Zeichen der Verehrung vor dem Papst nieder und küssen den Ring.

Wenn ein Papst gestorben ist, zieht der zum Camerlengo (Kämmerer) berufene Kardinal den Ring vom Finger des Toten und zerschlägt ihn im Beisein anderer Kardinäle mit einem silbernen Hammer. Dem Nachfolger streift der Camerlengo später einen neuen Fischerring über.

Benedikt XVI. erhielt bei der Messe ein langes, mit fünf roten Kreuzen besticktes Pallium aus weißer Wolle umgehängt - wie es im ersten Jahrtausend, vor der Trennung der Ost- und Westkirche, üblich gewesen war. Die fünf Kreuze stehen für die fünf Wundmale Jesu. Die historische Stola ersetzt das später übliche kurze Pallium mit sechs schwarzen Kreuzen. Das Pallium tragen nur der Papst und die Erzbischöfe zum Zeichen ihres Ranges. Die Ursprünge reichen bis Papst Marcus zurück, der im Jahr 336 den Bischof von Ostia damit ausgezeichnet hat. Das Band gilt als Zeichen der Verbundenheit der Kirchenfürsten mit dem Heiligen Stuhl. (tso) (tso)

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