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Möchte Weltpolitik machen: Horst Seehofer, Ministerpräsident von Bayern.

© dpa

Streit in der Union: Seehofer macht Flüchtlings-Obergrenze zur Bedingung für Koalition

Die Migrationspolitik ist weiter der zentrale Streitpunkt zwischen den Schwesterparteien der Union. CSU-Chef Seehofer stellt nun Bedingungen für eine neue Regierungsbildung.

CSU-Chef Horst Seehofer macht eine Begrenzung der Zuwanderung zur Bedingung für eine erneute Regierungsbeteiligung seiner Partei nach der Bundestagswahl. Er garantiere den Wählern, „dass wir die Begrenzung durchsetzen. Wir werden nur dann in Berlin mitregieren, wenn das realisiert wird“, sagte der bayerische Ministerpräsident der „Augsburger Allgemeinen“ und betonte: „Diese Garantie gebe ich für meine Partei ab.“

Die „schwierigste Frage“ bei einer Verständigung mit der CDU und Kanzlerin Angela Merkel ist nach Worten Seehofers „die von uns geforderte Obergrenze bei der Aufnahme von Flüchtlingen“. „Wir werden auf maximal 200.000 pro Jahr bestehen, weil eine Begrenzung die Voraussetzung dafür ist, dass Integration gelingt.“ Es brauche „ein Regelwerk, das gewährleistet, dass sich das, was nach dem 5. September 2015 geschehen ist, in den nächsten Jahren nicht wiederholt.“ Nach der damaligen Grenzöffnung waren binnen weniger Monate Hunderttausende Flüchtlinge nach Deutschland gekommen.

Merkel will keine Obergrenze

Schon am Wochenende hatte Seehofer betont, zentral für die CSU sei die Forderung nach einer Begrenzung der Zuwanderung. „Wie wird real erreicht, dass sich das letzte Jahr bei der Zuwanderung nicht wiederholt - das ist das Ziel der Kanzlerin, das ist unser Ziel.“ Dazu wolle die CSU ein „ganz konkretes Regelwerk“. Darin sei auch die Forderung nach einer Obergrenze für die Zuwanderung enthalten. Zuletzt hatte er aber auch mehrfach prognostiziert, dass es hier wohl keine komplette Verständigung mit Merkel geben werde - dann werde die CSU die Obergrenze eben in ihrem eigenen Wahlprogramm verankern.

Nur zu, noch besser wäre es, die CSU würde konsequenterweise jetzt endlich aus der Regierung austreten, damit klare Fronten entstehen und die Regierung ohne die Opposition in den eigenen Reihen effizienter arbeiten kann.

schreibt NutzerIn civis42

Merkel lehnt eine strikte Obergrenze weiterhin strikt ab. De facto will aber auch die CDU dafür sorgen, dass die Flüchtlingszahlen nicht mehr über Gebühr steigen. Im Leitantrag der Parteispitze für den CDU-Parteitag Anfang Dezember heißt es dazu: „Die Ereignisse des vergangenen Jahres dürfen sich nicht wiederholen.“ Zu diesem Zweck habe man Maßnahmen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene binnen kurzer Zeit ergriffen und werde zudem „falls erforderlich, weitere Maßnahmen, wie etwa Transitzonen, beschließen“.

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