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Politik: Streit um 3. Oktober: Keine Einheitsfeier mit Kohl in Budapest

Helmut Kohl wird nicht nach Ungarn reisen, um dort an Feierlichkeiten zum Jahrestag der deutschen Einheit teilzunehmen. Der Sprecher des ungarischen Außenministeriums sagte dem Tagesspiegel, die Regierung in Budapest plane kein offizielles Fest zur deutschen Einheit.

Helmut Kohl wird nicht nach Ungarn reisen, um dort an Feierlichkeiten zum Jahrestag der deutschen Einheit teilzunehmen. Der Sprecher des ungarischen Außenministeriums sagte dem Tagesspiegel, die Regierung in Budapest plane kein offizielles Fest zur deutschen Einheit. Auch werde mit Kohl derzeit nicht über einen Besuchstermin verhandelt. Er widersprach damit der "Welt am Sonntag", die unter Berufung auf ein Interview mit Ungarns Außenminister Janos Martonyi berichtet hatte, Budapest werde den Altkanzler in Reaktion auf den deutschen Streit um eine Rede Kohls am 3. Oktober in Dresden nach Ungarn einladen.

Gabor Horvath, Martonyis Sprecher, sagte dem Tagesspiegel weiter: "Helmut Kohl hat eine schon lange ausstehende Einladung nach Ungarn. Für welchen Zeitpunkt er sie annehmen kann, ist seine Entscheidung. Helmut Kohl ist jederzeit in Ungarn willkommen, als Kanzler hat er eine historische Rolle für die Vertiefung der deutsch-ungarischen Beziehungen gespielt. Offizielle Feierlichkeiten zum Jahrestag der deutschen Einheit sind aber nicht geplant." In dem Interview mit der "Welt am Sonntag" habe Minister Martonyi es abgelehnt, den Streit in Deutschland zu kommentieren, und sinngemäß gesagt: Wenn wir eine Feier in Ungarn haben sollten, werden wir sicher auch Kohl einladen.

Ungarn hatte im September 1999 mit Kanzler Schröder den zehnten Jahrestag der Grenzöffnung für die DDR-Flüchtlinge gefeiert; sie führte zum Fall der Mauer.

cvm

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