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Mugabe

© dpa

Streit um Menschenrechte: Mugabe: "Arroganz einer Viererbande"

Mit scharfen Worten hat sich der umstrittene Machthaber Simbabwes gegen die Kritik von Angela Merkel und anderen gewehrt. Vier Ländern der EU wirft der Staatschef "Arroganz" vor. Die Mitglieder der EU stehen jedoch einig hinter den Aussagen der Bundeskanzlerin.

Die geäußerte Kritik zeuge von der "Arroganz" einer "Viererbande" aus Deutschland, Dänemark, Schweden und den Niederlanden, sagte Mugabe in Lissabon nach Diplomatenangaben. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich am ersten Gipfeltag nachdrücklich für die Einhaltung der Menschenrechte eingesetzt und für eine bessere Regierungsführung in Simbabwe geworben. Andere EU-Regierungschefs unterstützten sie.

"Europa hat gesagt, es habe wegen Simbabwe so lange keinen EU-Afrika-Gipfel gegeben. Das sehe ich anders: Es war wegen der Arroganz aufseiten der EU", sagte Mugabe. Die Kritik der vier EU-Staaten stehe im Widerspruch zu Erkenntnissen, die die südafrikanische Staatengemeinschaft SADC und die AU habe. "Glaubt die deutsche Kanzlerin wirklich, dass sie Simbabwe besser kennt als die SADC und die AU", rief Mugabe.

Mugabe: "Kolonialmächte manipulieren uns ständig"

Er warf seinen Kritikern vor, sie verträten lediglich die Meinung des Premierministers der früheren Kolonialmacht Großbritannien, Gordon Brown. Dieser hatte das Treffen wegen der Anwesenheit Mugabes boykottiert. "Warum war Großbritannien nicht hier? Weil Brown seine Sprecher mit Megafonen hat, die nicht mit ihrem eigenen Herzen reden, sondern sagten, was Downing Street 10 gefällt", sagte Mugabe. "Die Kolonialmächte manipulieren uns ständig und wollen die Regierung ändern. Aber wir sagen Nein. Wir haben das Recht, über unsere eigene Zukunft zu entscheiden. Wir werden nie wieder eine Kolonie sein."

"Wir haben nicht schon seit 100 Jahren eine Demokratie", sagte Mugabe den Angaben zufolge. "Wir haben für Demokratie in unserem Land gekämpft". Merkel war bei Mugabes Rede nicht im Sitzungssaal. "Das, was ich gesagt habe, das steht in diesem Zusammenhang fest", sagte Merkel. Der EU-Außenbeauftragte Javier Solana betonte in der Gipfelrunde, Merkel habe für die europäischen Staaten insgesamt gesprochen. (mac/dpa)

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