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Politik: Stromausfall – Chaos in den USA

Millionen Menschen betroffen / Angst vor Terror / Panne in Großkraftwerk / Blackout auch in Kanada

New York (Tsp). Ein Stromausfall hat am Donnerstag nahezu zeitgleich mehrere USGroßstädte mitten im Berufsverkehr lahmgelegt und hunderttausende Menschen auf die Straßen getrieben. Er habe keinen Hinweis auf einen Terroranschlag, sagte New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg dem US-Fernsehsender CNN. Offenbar gebe es eine Panne im Kraftwerk Niagara-Mohawk, das die Region mit Elektrizität versorgt. In der US-Ostküstenmetropole New York brach das öffentliche Leben innerhalb von Minuten weitgehend zusammen. Bürogebäude wurden evakuiert, Geschäfte schlossen, in U-Bahnen steckten Menschen fest. New Yorks Gouverneur Michael George Pataki hat nach dem gewaltigen Stromausfall für den Bundesstaat den Notstand erklärt.

Polizisten riegelten U-Bahnstationen ab, in den Zügen steckten Menschen fest. Der Flugverkehr wurde nach Angaben der US-Luftfahrtbehörde an sechs Flughäfen ausgesetzt. Auch in Fahrstühlen waren Leute gefangen. In vielen Gebäuden gingen die Alarmanlagen los. Der Verkehr kam zum Erliegen, weil die Ampelanlagen ausfielen. Auch die New Yorker Börse machte dicht. Viele Menschen versuchten, zu Fuß nach Hause zu gelangen. Der Bahnhof Grand Central wurde evakuiert. Mobiltelefone funktionierten nicht, weil die Sendemasten versagten. Schon 1965 und 1977 hatte es in New York flächendeckende Stromausfälle gegeben.

In den USA waren am Nachmittag (Ortszeit) neben New York auch Detroit und Cleveland betroffen. Auch in den kanadischen Städten Ottawa und Toronto fiel der Strom aus. Hunderttausende Menschen strömten auf die Straßen, berichteten US-Medien. New Yorks Bürgermeister Bloomberg ging davon aus, dass sich der Stromausfall über mehrere Stunden bis in den Abend hinziehen werde. Er lobte die New Yorker für ihr besonnenes Verhalten. Es habe bisher keine Panik gegeben. In den Krankenhäusern hätten Notaggregate die Stromversorgung gesichert.

Drei Flughäfen im Großraum New York, einer in Cleveland sowie die Flughäfen von Toronto und Ottawa waren für den Flugverkehr gesperrt. Zunächst waren die Airports noch über Notstrom versorgt worden. Im Sitz des UN-Hauptquartiers fiel kurzzeitig der Strom aus. Das Gebäude wurde von Generatoren versorgt. Die Feuerwehr startete einen Großeinsatz. Zum Zeitpunkt des Stromausfalls hatte in vielen Städten der Berufsverkehr eingesetzt. Der Grund für den Stromausfall war zunächst unklar. Ein Sprecher der US-Energieregulierungsbehörde ging von einem Defekt aus, der das regionale Stromnetz zum Erliegen gebracht habe. Es scheine sich nicht um einen Terroranschlag zu handeln, sagte der Sprecher. Dennoch ermitteln das Heimatschutzministerium und die Bundespolizei FBI in dem Vorfall. Wie das Energieunternehmen Detroit Edison bestätigte, fiel auch in der Autobauerstadt Detroit im Norden der Vereinigten Staaten der Strom aus.

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