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Venezuelas Präsident Nicolas Maduro will aufgrund der Stromknappheit in seinem Land die Zeit umstellen.

© Reuters

Stromknappheit in Venezuela: Bitte nicht die Haare fönen

Aufgrund der Stromknappheit in Venezuela sollen Frauen bereits auf das Haarefönen verzichten. Nun will die Regierung nach der Einführung der Viertagewoche auch noch ab dem 1. Mai die Zeit umstellen.

Mit weiteren Maßnahmen zum Energiesparen will Venezuelas Regierung der dramatischen Stromknappheit begegnen. Präsident Nicolás Maduro kündigte am Donnerstag (Ortszeit) eine Zeitumstellung ab dem 1. Mai an, wie die Zeitung „El Universal“ in ihrer Online-Ausgabe berichtete. Weitere Details dazu werde er in den kommenden Tagen bekanntgeben. Zudem erklärte Maduro den kommenden Montag zum Feiertag. Im öffentlichen Sektor und den Bildungseinrichtungen werde an dem Tag nicht gearbeitet.

Bereits vor einer Woche hatte der Präsident eine Verkürzung der Arbeitswoche um einen Tag angekündigt. Bis Juni gehört der Freitag zum Wochenende. 15 großen Einkaufszentren drohte Maduro mit der Kürzung der Stromversorgung, da sie sich weigerten, entsprechend einer Anordnung vom Februar ihren eigenen Strom mit Generatoren zu produzieren. Damals wurden die Öffnungszeiten von Shopping-Centers verkürzt. Die Frauen rief der Präsident auf, vorübergehend auf das Haarfönen zu verzichten.

Aufgrund einer langanhaltenden Dürre leidet Venezuela seit Monaten unter Stromknappheit. Die Trockenperiode wird auf das dieses Jahr besonders ausgeprägte Wetterphänomen „El Niño“ zurückgeführt. Die Energieversorgung des Erdöllandes stammt zu großen Teilen aus Wasserkraft.

Der Energiemangel, der in vielen Landesteilen immer wieder zu Unterbrechungen der Stromversorgung führt, verschärft die ohnehin kritische Wirtschaftslage in Venezuela. Die Wirtschaft ist laut Finanzexperten 2015 um sieben Prozent geschrumpft, die Inflation lag zuletzt bei 180 Prozent. Seit Monaten leidet die Bevölkerung unter Versorgungsengpässen. Für einige Lebensmittel und Hygieneprodukte müssen die Venezolaner oft stundenlang anstehen. Im Rahmen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) versucht Venezuela, eine Beschränkung der Fördermenge zu vereinbaren, um den Preisverfall von Rohöl der vergangenen Monate zu stoppen. (epd)

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