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Politik: Studentinnen kommen jetzt mit Kopftuch

Istanbul - Nach dem Parlamentsbeschluss zur Freigabe des Kopftuches an den Universitäten in der Türkei haben einige Hochschulen am Montag erstmals Studentinnen mit der islamischen Kopfbedeckung in die Hörsäle gelassen. Im nordwesttürkischen Kocaeli und im südtürkischen Adana durften junge Frauen mit Kopftüchern die Universitäten betreten, ohne von der Hochschulverwaltung gezwungen zu werden, die Tücher abzulegen.

Istanbul - Nach dem Parlamentsbeschluss zur Freigabe des Kopftuches an den Universitäten in der Türkei haben einige Hochschulen am Montag erstmals Studentinnen mit der islamischen Kopfbedeckung in die Hörsäle gelassen. Im nordwesttürkischen Kocaeli und im südtürkischen Adana durften junge Frauen mit Kopftüchern die Universitäten betreten, ohne von der Hochschulverwaltung gezwungen zu werden, die Tücher abzulegen. An den meisten türkischen Universitäten blieb das Kopftuchverbot dagegen in Kraft, weil Staatspräsident Abdullah Gül die vom Parlament beschlossene Verfassungsänderung für die Kopftuchfreigabe noch nicht abgezeichnet hat.

In Kocaeli erklärte Rektorin Sezer Sener Komsuoglu, ihre Hochschule wolle die Ausbildung für alle Studenten sichern. Sie verwies auf die Entscheidung des Parlamentes vom Samstag. Bisher waren in Kocaeli alle Studentinnen mit Kopftuch abgewiesen worden. Auch in Adana durften Studentinnen mit Kopftuch die Unterrichtsräume betreten. Einige Rektoren hatten vor Spannungen an den Hochschulen gewarnt, falls Kopftücher zugelassen würden. Die Lage an den Unis blieb aber ruhig. Gül sollte die Verfassungsänderung noch am Montag vorgelegt werden. Wenn der Präsident zustimmt, wird die Kopftuchfreiheit noch im Laufe dieser Woche in Kraft treten. Die Opposition will die Reform vor dem Verfassungsgericht anfechten.Thomas Seibert

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