zum Hauptinhalt

Studie: Erhöhung der Krankenkassenbeiträge befürchtet

Die Krankenkassenbeiträge sollen ab 2009 erheblich steigen, wie eine Studie des Instituts für Gesundheitsökonomik München belegen will. Schuld ist danach die Einführung des Gesundheitsfonds. Die Politik will von solchen Prophezeiungen nichts wissen.

Mit Blick auf die Studie, die einen Beitrag von 15,5 Prozent prognostiziert, erklärte das Gesundheitsministerium, es gebe keinerlei Anlass für derartige Mutmaßungen. Der einheitlich festzulegende Beitragssatz für die Krankenkassen werde sich an dem orientieren, was die Kassen wirklich benötigten. Beim Schuldenabbau sehe es gut aus, außerdem verzeichne die Sozialversicherung ein Einnahmeplus.

Die Beitragshöhe von 15,5 Prozent errechnete das Institut für Gesundheitsökonomik München (IfG) in einer Studie für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Damit werde der Beitragssatz dann um 0,7 Prozentpunkten über dem derzeitigen durchschnittlichen Beitragssatz liegen. Für über 44 Millionen Mitglieder der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) und damit knapp 90 Prozent aller Beitragszahler würden die Beiträge teilweise empfindlich steigen. Auf einzelne GKV-Versicherte kämen Beitragserhöhungen von bis zu 700 Euro pro Jahr zu. Verantwortlich für den Anstieg sei die Mechanik des neuen Gesundheitsfonds, der ab 2009 eingeführt wird.

FDP sieht ihre Kritik bestätigt

Ministeriumssprecher Klaus Vater verwies darauf, dass der Bundeszuschuss für die Kassen 2009 von 2,5 auf vier Milliarden Euro steigen werde. "Damit stimmt das ganze Zahlengerüst nicht", sagte er mit Blick auf die IfG-Studie. Hingegen sah sich die FDP in ihrer Kritik am Gesundheitsfonds bestätigt. "Die schwarz-rote Gesundheitsreform 2007 kommt die Bürger teuer zu stehen", erklärte der FDP-Gesundheitsexperte Daniel Bahr. "Schuld an dem Anstieg ist der von der Koalition geplante Gesundheitsfonds, der eine neue bürokratische Geldumverteilungsbehörde ist."

Auch die Linksfraktion äußerte die Befürchtung, dass die Kassenbeiträge steigen werden. "Die Bundesregierung hat es mit der letzten Gesundheitsreform nicht geschafft, die steigenden Kosten im Gesundheitswesen durch entsprechende Strukturreformen einzudämmen", erklärte ihr Gesundheitsexperte Frank Spieth. Stattdessen würden die Krankenkassen gezwungen, privatwirtschaftliche Sondertarife für Junge und Gesunde anzubieten. "Wir brauchen als Finanzierungsbasis eine solidarische Bürgerversicherung." Einnahmen dürften nicht einseitig auf die Arbeitseinkommen, sondern müssten auf alle Kapitalerträge ausgeweitet werden. (imo/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false